Zehn Premieren: Das erwartet Gäste der Semperoper in der neuen Spielzeit!

Dresden - Der Semperoper steht eine Zäsur bevor: Sowohl für Intendant Peter Theiler (66) als auch für Chefdirigent Christian Thielemann (63) wird die kommende Saison auch die jeweils letzte am Haus sein. Der scheidende Intendant kündigt für seine finale Spielzeit in Dresden zehn Premieren an, darunter drei Uraufführungen und eine deutsche Erstaufführung in den Sparten Oper, Ballett und Junge Szene. Frauenfiguren dominieren das Programm.

Semperoper-Intendant Peter Theiler (66) präsentiert seine letzte Spielzeit. Hinter ihm Premierenplakate, gestaltet vom Fotokünstler Marton Perlaki.
Semperoper-Intendant Peter Theiler (66) präsentiert seine letzte Spielzeit. Hinter ihm Premierenplakate, gestaltet vom Fotokünstler Marton Perlaki.  © Norbert Neumann

Der Spielplan setze seine Vision fort und verfolge gewohnte Inhalte weiter, so Theiler bei der gestrigen Spielzeitpräsentation. "Einerseits sind wir der Repertoire-Erweiterung verpflichtet, andererseits suchen wir auch Dinge aus, die vielleicht nicht alltäglich sind", so der Intendant.

Den Premierenreigen eröffnet im Oktober eine Neuproduktion von Giacomo Puccinis "Turandot" mit Elisabet Teige in der Titelpartie und Ivan Repušić am Dirigentenpult. Inszenieren wird die Französin Marie-Eve Signeyrole. "Eine Regisseurin, die stark video-orientiert arbeitet", so Theiler.

Im Februar 2024 kommt als Auftragswerk die von Detlev Glanert komponierte Oper "Die Jüdin von Toledo" nach Grillparzer zur Uraufführung. Die musikalische Leitung hat Jonathan Darlington. Im April folgt die Neuinszenierung der Oper "Katja Kabanowa" von Leoš Janácek, eine Koproduktion mit dem Nationaltheater Prag, wo das Stück bereits 2022 als reduzierte "Corona-Version" aufgeführt wurde.

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In der Fortsetzung der "Richard-Strauss-Tage" ist auch "Die Frau ohne Schatten" zu sehen, mit den Publikumslieblingen Camilla Nylund und Evelyn Herlitzius sowie Christian Thielemann am Pult. Theiler: "Alles Stücke mit femininen Themen, die stellvertretend die Geschichte der weiblichen Emanzipation dokumentieren."

Drei Abgänge, zehn Premieren und eine Neuinterpretation

Insgesamt zehn Premieren warten auf die Opern-Liebhaber in Dresden.
Insgesamt zehn Premieren warten auf die Opern-Liebhaber in Dresden.  © Steffen Füssel

Am Ende der Spielzeit steht "Benvenuto Cellini" von Hector Berlioz, dessen bekennender Fan Theiler sei. "Auf allen meinen Stationen hatte ich Opern von ihm im Programm", sagt er. "Es ist der Schlusspunkt meiner Intendanz, also ein Substrat."

In der Ballettsparte gibt es unter anderem eine "Schwanensee"-Neuinterpretation von Johan Inger als Uraufführung sowie eine Bearbeitung von Erich Kästners Kinderbuch "Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee" als Ballett-Uraufführung in Semper Zwei.

Produktionen unter der künstlerischen Interimsleitung von Marcelo Gomes. Er folgt kommissarisch auf Aaron S. Watkin, der nach 17 Jahren am Haus im Sommer das English National Ballet in London übernimmt. Ein Abgang, noch vor Theiler und Thielemann - der abschließend auch "Tristan und Isolde" dirigiert, eine von mehr als 30 Wiederaufnahmen.

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Im Kalenderjahr 2022 lag die Auslastung mit rund 177.000 Gästen bei 66,2 Prozent, geschuldet der reduzierten Platzkapazitäten.

Zufrieden ist der kaufmännische Geschäftsführer Wolfgang Rothe trotzdem: "Es zeichnet sich seit Herbst eine Richtung ab, die Normalisierung signalisiert." Tatsächlich knüpfe man aktuell wieder an die Zahlen der Vor-Corona-Zeit an: Für das erste Quartal 2023 erwarte man eine Auslastung von rund 95 Prozent.

Der allgemeine Kartenvorverkauf beginnt am 19. April, Abonnenten kommen schon ab 28. März zum Zuge.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Norbert Neumann

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