Arbeiten laufen schon vier Jahre: Sanierungskosten fürs Rathaus Cotta verdoppelt
Dresden - Seit nunmehr vier Jahren wird das Rathaus Cotta (Baujahr 1901) saniert – eine Belastungsprobe nicht nur für die Mitarbeiter der Verwaltung, sondern auch für Bürger und Beiräte.
                                                                                                            
    
            Rund 75.000 Einwohner zählt der Stadtbezirk Cotta. Vor Beginn der Sanierungsarbeiten im Herbst 2021 mussten die im Haus untergebrachten Dienststellen umziehen: So zog etwa das Stadtbezirksamt nach Plauen und die Bürgerbüros an den Amalie-Dietrich-Platz nach Gorbitz.
Sitzungen des Stadtbezirksbeirats fanden seither meist im Rathaus Plauen statt, gelegentlich auch an Ausweichstandorten wie dem Ruderhaus an der Hamburger Straße.
Zwischenzeitlich kam es zu bösen Überraschungen: Freigelegte Bauschäden (im Fußbodenaufbau der Bestandsdecken), Lieferengpässe bei Baumaterialien und gestiegene Energiepreise führten zu deutlichen Mehrkosten. Statt der ursprünglich veranschlagten 3,6 Millionen Euro rechnet die Stadt inzwischen mit fast dem Doppelten, wie ein Stadtsprecher bestätigte.
Im Frühjahr 2024 mussten die Arbeiten wegen Geldmangels sogar unterbrochen werden, wurden erst nach einjähriger Pause fortgesetzt. "Nach derzeitiger Terminplanung erfolgt die Fertigstellung im vierten Quartal 2026", erklärte die Verwaltung auf Nachfrage.
Die Rohbauarbeiten seien weitgehend abgeschlossen, derzeit fänden die Innenausbauten statt.
Stadtbezirksbeirat drängt auf zügigen Abschluss
                                                                                                            
    
            Stadtbezirksbeirat Torsten Nitzsche (50, Freie Wähler) drängt auf den zügigen Abschluss der Sanierung: "Seit Jahren fehlt unseren Bürgern eine zentrale Anlaufstelle." Gastredner des Bezirksbeirats (Vereinsmitglieder, sachkundige Anwohner) müssten teils lange Anfahrtswege bis nach Plauen in Kauf nehmen.
"Wir sprechen von einer Baumaßnahme, die länger als eine Legislaturperiode dauern wird. Zur gleichen Zeit entstehen im Zentrum Verwaltungspaläste wie das Stadtforum – da fühlt man sich ein bisschen verloren."
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe
