Auch wenn der Verkehr weiterrollt: Blaues Wunder bleibt Dauerbaustelle
Dresden - Vor gut zwei Jahren war der Mittelteil dran, nun gehen die Arbeiten an den Seitenfeldern endlich weiter: Wichtige Stahlbauteile und der Korrosionsschutz des Blauen Wunders werden erneuert. Die Elbquerung im Dresdner Osten wird somit für mindestens fünf weitere Jahre zur Baustelle.
Alles in Kürze
- Blaues Wunder in Dresden wird saniert
- Arbeiten dauern mindestens fünf Jahre
- Kosten betragen 37,8 Millionen Euro
- Brücke bleibt während Bauzeit geöffnet
- Sollte bis 2055 halten

Entwarnung vorab: Die Loschwitzer Brücke bleibt - mit wenigen nächtlichen Ausnahmen - während der Bauzeit für den Verkehr geöffnet.
Ein bisschen enger auf der Fahrbahn wird es trotzdem, Fußgänger müssen sich auf den Weg elbabwärts beschränken. Ein riesiges Gerüstkonstrukt soll nach der vollständigen Montage (Dezember) abschnittsweise sogar die Fahrbahn überragen.
Zunächst knöpfen sich die Facharbeiter die Loschwitzer Brückenseite vor. Für Gesamtkosten in Höhe von 37,8 Millionen Euro wird per Sandstrahl der alte und verblasste Korrosionsschutz abgetragen.
Anschließend werden die Oberflächen geprüft und kaputte Stahlbauteile ausgetauscht. "Wir haben diesbezüglich weit über 100 Schäden festgestellt", erklärte Robert Bauch (39), zuständiger Projektleiter vom Straßen- und Tiefbauamt.

Trotz schlechten Zustands muss Brücke noch bis 2055 durchhalten

Zum Schluss wird die neue Farbe als kräftiges Hellblau aufgesprüht und -gepinselt. Ab 2026 sollen diese Maßnahmen, inklusive der Einhausung, auch auf der Blasewitzer Seite stattfinden. Für die 2030er-Jahre sind zudem umfangreiche Arbeiten an den Ankerkammern geplant.
"Die Brücke hat die Sanierungsarbeiten dringend nötig", sagte Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) auch mit Blick auf die zweijährige Zwangspause wegen eines Rechtsstreits.
Bei der letzten Brückenprüfung 2024 erhielt die Flussquerung die Zustandsnote 3,0 - in der fachlichen Bewertung entspricht das einem "nicht ausreichend". Trotzdem soll die Brücke so noch bis 2055 durchhalten.
Die Prüfung einer Alternativquerung steht - trotz mehrfacher Forderungen aus dem Stadtrat - aus Kostengründen im Rathaus derzeit nicht zur Debatte.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig