Wasser raus! Der Chef zieht im Arnhold-Bad den Stöpsel

Dresden - Alles neu im Georg-Arnhold-Bad am Großen Garten: Wegen Großputz bleibt das Familienbad gut zwei Wochen dicht (Sauna aber geöffnet!). Damit Becken, Kacheln und Co. richtig geschrubbt und erneuert werden können, zog Badleiter Frank Weitschat (60) den "Stöpsel".

Badleiter Frank Weitschat (60) zog den "Stöpsel".
Badleiter Frank Weitschat (60) zog den "Stöpsel".  © Holm Helis

Nach anderthalb Tagen waren die beiden Hauptbecken in der Halle leer gelaufen. Etwa 900 Kubikmeter Wasser (entspricht fast 6000 Badewannen) flossen ab. Ein Teil landete dabei nicht in der Kanalisation, sondern wurde gleich zum Spülen der Filter verwendet.

Wegen der großflächigen Glasfassaden schwitzen die Fachkräfte auch im Winter bei über 30 Grad im Inneren. "Wie im Gewächshaus", schmunzelt Weitschat, der 1990 als Rettungsschwimmer anfing, seit 2006 das "Arni" leitet. Einmal im Jahr hat er mit seinem Team Zeit, "alles auf den Kopf zu stellen".

Damit später alles dicht bleibt, tauschen Martin Geißler (23) und Frank Hommel (55) am Beckenrand Silikonfugen aus. Kommende Woche rückt der Putztrupp an, der Böden, Kacheln, Leuchten schrubbt, auch Schlitzrinnen poliert.

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"Die machen wir händisch, dafür gibt's keine Maschinen", so Weitschat.

Frank Hommel (55) erneuert die Silikonfugen.
Frank Hommel (55) erneuert die Silikonfugen.  © Holm Helis
Das Schwimmer-Becken ist fast komplett leergelaufen.
Das Schwimmer-Becken ist fast komplett leergelaufen.  © Holm Helis
Zahlreiche Rohre und Zählanlagen: Ein Blick in die Katakomben.
Zahlreiche Rohre und Zählanlagen: Ein Blick in die Katakomben.  © Holm Helis

Bis Heiligabend muss alles blitzblank sein

Sicherheitsrelevant: In luftiger Höhe unterm Hallendach tauscht eine Fachkraft den Stellmotor des Dachfensters aus.
Sicherheitsrelevant: In luftiger Höhe unterm Hallendach tauscht eine Fachkraft den Stellmotor des Dachfensters aus.  © Holm Helis

Auf einer Hubbühne wechselt ein Mitarbeiter die Stellmotoren des Dachfensters. Das wird im Ernstfall fürs Ableiten des Rauchs benötigt, ist wie so vieles im Bad TÜV-relevant.

Die Technikanlage in den Katakomben mit unzähligen Messzählern, Leitungen und Tanks ist nicht nur für Laien beeindruckend. "Wir bekommen regelmäßig Schulungen", sagt Routinier Weitschat. Er zeigt einen in die Jahre gekommenen Warmwasser-Speicher, dessen Rohr leckt, gewechselt werden muss. Vier bis fünf Firmen sind an der alljährlichen Revision beteiligt.

Bis Heiligabend muss alles blitzblank sein, Pumpen, Lichtpaneele, Lüftung, Chloranlage wieder funktionieren.

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Dann kann Weitschat das tun, was er am liebsten macht: "Das Wasser wieder einlassen!" Der badeigene Brunnen pumpt dann tagelang Grundwasser ein, damit das "Arni" ab 26. Dezember wie gewohnt öffnen kann.

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis

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