Badebetrieb in Cossebaude nur noch dieses Jahr gesichert: Übernimmt die DREWAG?

Dresden - Das Stauseebad Cossebaude ist das beliebteste Freibad der Stadt. Doch nur bis Ende des Jahres ist der Betrieb sicher.

Kaum zu glauben: Bereits im kommenden Jahr hätte dieses Bild Geschichte sein können.
Kaum zu glauben: Bereits im kommenden Jahr hätte dieses Bild Geschichte sein können.  © Norbert Neumann

Durch die bereits spruchreife Stilllegung des Pumpspeicherwerkes Cossebaude droht sogar die Verlandung des Staubeckens. Nach jahrelangem Stillstand ist jetzt eine Lösung greifbar.

Etwa 100.000 Dresdner planschen pro Jahr im klaren Stausee-Wasser. 

Stadtweit ist es eines der profitabelsten Bäder. Doch die Bäder-GmbH hat nur für dieses Jahr noch einen gültigen Pachtvertrag. 

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Hintergrund ist die beantragte Stilllegung des Pumpspeicherwerkes (PSW) durch den Eigentümer. Doch nur wenn dieses in Betrieb ist, wird sicher der Wasserstand im unteren Staubecken gehalten.

"Mit der Einstellung des PSW-Betriebs wird kein unterer Stausee mehr vorhanden sein. Eine Verlandung und Biotopbildung wäre wahrscheinlich", so OB Dirk Hilbert (48, FDP) auf eine Anfrage von Linke-Chef André Schollbach (41). 

Vattenfall hat die vorläufige Stilllegung angezeigt. Sobald die genehmigt, ist, würde die Abschaltung vorbereitet.

"Cossebaude ist Dresdens größtes Planschbecken, es muss weitergehen"

Das Cossebauder Bad ist, im Wechsel mit dem "Mocki", das beliebtestes Freibad der Stadt.
Das Cossebauder Bad ist, im Wechsel mit dem "Mocki", das beliebtestes Freibad der Stadt.  © Norbert Neumann
Weil das Pumpspeicherwerk abgeschaltet wird, ist das Stauseebad in Gefahr.
Weil das Pumpspeicherwerk abgeschaltet wird, ist das Stauseebad in Gefahr.  © Petra Hornig
Bäder-Chef Matthias Waurick (57).
Bäder-Chef Matthias Waurick (57).  © Steffen Füssel
"Das Bad in Cossebaude macht einen Teil der Dresdner Seele aus": Linke-Chef André Schollbach (41).
"Das Bad in Cossebaude macht einen Teil der Dresdner Seele aus": Linke-Chef André Schollbach (41).  © Steffen Füssel

Doch erstmals seit Jahren hat die Stadt jetzt eine Lösungsmöglichkeit gefunden. Deren Ursprung liegt wohl im Zweiten Weltkrieg. Damals soll das untere Staubecken getroffen worden sein. 

Zumindest verschwindet über die Jahre mehr Wasser als durch bloße Verdunstung. Damit dennoch immer der Wasserspiegel gehalten wird, fördert eine ganze Brunnengalerie kräftig Wasser nach.

Für etwa 150.000 Euro pro Jahr könnte das zukünftig die DREWAG übernehmen. Das Bad wäre gerettet. "Das ist eine kleine Sensation. Darum habe ich seit Monaten gekämpft. Der Plan muss nun konkretisiert werden", so Stadtrat Schollbach.

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Unterstützung kommt von Torsten Schulze (50, Grüne), der als Stadtrat im Aufsichtsrat der Bäder GmbH sitzt. 

"Wir müssen sicherstellen, dass die Brunnengalerie weiter betrieben werden kann. Ohne das Stauseebecken verliert das Freibad seine Seele."

Bäder-Chef Matthias Waurick (57): "Cossebaude ist Dresdens größtes Planschbecken, es muss weitergehen. Ohne das Stauseebad hätte die Dresdner Bäderlandschaft eine Attraktion weniger."

Titelfoto: Norbert Neumann

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