Von wegen reine Männerdomäne: Dieser Dresdner Barbier lackiert den Damen auch die Nägel

Dresden - In den meisten "Barbershops" drängeln sich Männer, lassen sich rasieren und frisieren. Nicht so im neuen "Level up" am Dresdner Schillerplatz. In der ehemaligen Postfiliale können sich seit diesem Monat sogar Frauen die Nägel lackieren lassen. Salon-Chef Jandi Klosho (24) freut sich über jeden Kunden.

Im "Level up"-Barbershop: Isabella Santos (22) macht Kundin Mara Weiße (14) die Nägel schön.  © Thomas Türpe

Männer und Frauen werden im 200 qm großen Salon gleichermaßen verwöhnt. Neben Rasur und Haarschnitten gibt es für die Damen einen Beautybereich, in dem Nägel und Wimpern aufgepeppt werden.

Sollte es bei IHR also mal länger dauern, kann ER sich in einen Sitzsack schmeißen und an der Konsole spielen. "Ich wollte einfach frischen Wind ins Barbergeschäft bringen", lacht Jandi.

Da Barber - auch Barbier genannt - in Deutschland kein Ausbildungsberuf ist, macht sich Jandi mit viel Übung selbst fit - meist müssen der Vater, Familienmitglieder oder Freunde den Kopf hinhalten.

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"Ich will schließlich als Chef auch selbst am Kunden arbeiten. In drei Monaten bin ich so weit."

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Maniküre und Nagelverschönerung gehören zu den Beautyangeboten des Barbershops.  © Thomas Türpe

Bei "Level up" gibt es auch eine Parfümtankstelle

Friseurmeisterin Sabrina Löffler (44) schneidet Sofia (10) die langen blonden Haare.  © Thomas Türpe

Fachlich versiert ist Friseurmeisterin Sabrina Löffler (44) schon lange: "Ich habe fünf Jahre in Dubai gearbeitet, dann in England."

Jetzt steht sie täglich in Jandis Barbershop. "Ich fühle mich hier ausgesprochen wohl", verrät sie zwischen zwei Kundinnen.

Sieben Friseurplätze gibt es derzeit. "Zwei kommen noch hinzu. Außerdem möchte ich den Beautybereich in Rosa gestalten, eine Snack-Ecke und einen Parfümverkauf einrichten", gibt Jandi einen Ausblick.

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Je neun Düfte können sich dann Herren und Damen aus einer Art Parfümtankstelle in 50- oder 100-ml-Flaschen zapfen.

Chef Jandi Klosho (24, l.), Friseurmeisterin Sabrina Löffler (44) und Mitarbeiter Mohsen Alrez (32) freuen sich auf Kunden.  © Thomas Türpe

Jandi kann auch die Bedeutung der typischen, sich drehenden Barber-Rollen erklären: "Das Rot und Blau steht für das Blut aus Arterien und Venen, das Weiß für Verbandszeug. Die Symbolik stammt aus der Zeit, als Barber mitunter auch Ärzte waren."

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