Bis 2035! So will SachsenEnergie Dresden klimaneutral machen

Dresden - Kampf dem Klimawandel: SachsenEnergie macht damit jetzt in Dresden ernst. Schon in zwölf Jahren sollen die klimaschädlichen Emissionen de facto auf null heruntergefahren werden. Der Dresdner Energiekonzern startet dafür ein milliardenschweres Umbauprogramm.

Noch eine CO₂-Schleuder: Das Gasturbinen-Heizkraftwerk an der Nossener Brücke in Dresden. Immerhin: Die Rauchschwaden aus dem Kühlturm bestehen aus unbedenklichem Wasserdampf.
Noch eine CO₂-Schleuder: Das Gasturbinen-Heizkraftwerk an der Nossener Brücke in Dresden. Immerhin: Die Rauchschwaden aus dem Kühlturm bestehen aus unbedenklichem Wasserdampf.  © PR/SachsenEnergie

Das Zauberwort für die grüne Zukunft in Dresden heißt "Dekarbonisierung": Der Ersatz aller fossilen Brennstoffe wie Kohle und Gas durch erneuerbare Energien - oder durch Energieeinsparungen (siehe Kasten).

"Das Konzept ist unser zentraler Fahrplan in eine CO₂-freie Zukunft in unserem gesamten Versorgungsgebiet", so SachsenEnergie-Vorstand Axel Cunow (44).

Kein Bereich des Unternehmens bleibt davon unberührt: Für das Fernwärmenetz soll künftig konsequent industrielle Abwärme genutzt werden. Auch Großwärmepumpen und -Speicher und Elektrodenheizkessel werden zum Einsatz kommen.

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Künftiger Energielieferant soll (möglichst "grün" erzeugter) Wasserstoff werden. Außerdem soll die Nutzung von Abwärme aus der Abfallverwertung künftig unabhängig vom Strompreis Wärme produzieren.

Ausbau der Stromnetze teuerstes Projekt

Schieben das Großprojekt an: SachsenEnergie-Vorstand Axel Cunow (44, l.) und Frank Wustmann (58), Leiter Umweltschutz im Energieunternehmen.
Schieben das Großprojekt an: SachsenEnergie-Vorstand Axel Cunow (44, l.) und Frank Wustmann (58), Leiter Umweltschutz im Energieunternehmen.  © Steffen Füssel

Rund 13 Milliarden Euro will SachsenEnergie in den Umbau stecken. Mindestens 1,5 Milliarden davon sollen dabei in die Dekarbonisierung der Wärme fließen.

Das teuerste Projekt mit 3,8 Milliarden Euro wird der Ausbau der Stromnetze sein. Für all das fordert Vorstand Cunow aber auch staatliche Unterstützung: "Wo neue Technologien heute noch nicht in sich wirtschaftlich sind, braucht es Förderung."

Bis 2035 will der Energiekonzern das Umbauprojekt stemmen - im Notfall aber bis spätestens 2045.

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Wie sich die neue Energieversorgung auf die rund 600.000 Kunden auswirken könnte (Stichwort: Preise), ist allerdings noch unklar.

Allein in die Ertüchtigung des Stromnetzes sollen mehr als drei Milliarden Euro fließen.
Allein in die Ertüchtigung des Stromnetzes sollen mehr als drei Milliarden Euro fließen.  © Sebastien Schultz/SachsenEnergie

Das ist "Dekarbonisierung"

Die "Dekarbonisierung" der Dresdner Fernwärme ist ein zentraler Baustein des Zukunftsprojektes.
Die "Dekarbonisierung" der Dresdner Fernwärme ist ein zentraler Baustein des Zukunftsprojektes.  © Oliver Killig/SachsenEnergie

Allgemein bezeichnet Dekarbonisierung die Strategie, mit der Unternehmen eine CO₂-arme Wirtschaft erreichen wollen.

Gemeint ist der Verzicht oder zumindest die Reduzierung der Nutzung von CO₂ verursachenden Technologien, damit sich der menschengemachte Treibhausanteil in der Luft verringert.

Zu diesem Ziel führen effizientere Technologien (Energieeinsparungen) und der Ersatz von fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdöl, Erdgas) etwa durch Solarkraft, Windenergie oder grün gewonnenem Wasserstoff.

Neben den Vermeidungsstrategien gibt es auch Überlegungen, CO₂ nach ihrer Entstehung wieder einzufangen, umzuwandeln und in Deponien einzulagern.

Diese Verfahren sind aber noch im Versuchsstadium und im großen Stil noch nicht finanzierbar.

Titelfoto: Bildmontage: PR/SachsenEnergie, Steffen Füssel

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