Brücken-Poker im Rathaus: Geld von "Carola" springt für Nossener Brücke ein

Dresden - Ab Juni 2026 soll die alte Nossener Brücke (Baujahr 1964) schrittweise abgerissen und neu gebaut werden.

Die Nossener Brücke (30.000 Autos/Tag) soll ab Juni 2026 neu gebaut werden.  © Eric Münch

Für das Großprojekt, das auch den Bau der Campuslinie umfasst, muss die Stadt ab September mit der Ausschreibung beginnen.

Unklar ist jedoch weiterhin die Finanzierung: Zwar hat die Stadt die für den Straßenbau erforderlichen Eigenmittel in Höhe von 38,7 Millionen Euro über den schuldengedeckten Brückenfonds in den Haushalt eingestellt.

Es fehlt jedoch noch die Förderzusage des Freistaats in Höhe von 85,2 Millionen Euro.

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Um den Zeitplan – einschließlich der mit der Deutschen Bahn abgestimmten Sperrzeiträume – einzuhalten, muss die Ausschreibung der Bauleistungen spätestens im September 2025 erfolgen.

Nur so ist eine rechtssichere Vergabe ab Januar 2026 möglich.

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Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) möchte die Finanzierung von Neubau und Campuslinie unbedingt absichern.  © Norbert Neumann

Gelder für die Carolabrücke sollen für die Nossener Brücke verwendet werden

Die mittlerweile abgerissene Carolabrücke: Gelder für ihren Neubau sollen Unsicherheiten bei der Finanzierung abdecken. (Archivbild)  © Steffen Füssel, Steffen Fuessel

Die Stadtverwaltung will nun zu einem Trick greifen: Der Geschäftsbereich von Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) schlägt in einer Vorlage vor, die Finanzierung vorübergehend mit den Mitteln für die Carolabrücke (ebenfalls aus dem Brückenfonds) abzusichern.

Zwar rechnet die Verwaltung im Herbst mit der Förderzusage, doch sollte diese ausbleiben, müsste der Stadtrat Anfang 2026 erneut abstimmen.

Dies würde das Projekt weiter verzögern und könnte Entschädigungszahlungen nach sich ziehen – etwa bei Rücknahme der Ausschreibung.

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Der Sachverhalt soll vor der entscheidenden Stadtratssitzung (28. August) zunächst im Fachausschuss für Stadtentwicklung und Bau am 13. August beraten werden.

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