Dresden - Nicht alle Dresdner feierten den Antrittsbesuch des Bundeskanzlers Friedrich Merz (69, CDU) in der Landeshauptstadt: Ein breites Bündnis hatte ab 16 Uhr zum Protest aufgerufen, hunderte folgten.
Doch nicht nur aus der Opposition gab es Kritik, sondern auch aus der Regierungskoalition selbst.
Dass der Bundeskanzler schon weg war, heilt hunderte Demonstranten nicht davon ab, sich vor der Staatskanzlei zu versammeln.
Dort sprachen unter anderem das "Bündnis gegen Kürzungen", der im April gekündigte Sozialarbeiter Tobi und die Linken Bundestagsabgeordnete Clara Bünger (39), die Merz Rassismus vorwarf.
Von dort zog die Demo über die Augustusbrücke zum Schlossplatz, wo mit Rasha Nasr (33, SPD) ein Mitglied der Regierungskoalition den eigenen Kanzler kritisierte: "Es ist eines Bundeskanzlers unwürdig solche Debatten noch weiter anzufeuern", so die Politikerin mit Blick auf die "Stadtbild-Debatte".
"Wenn ein Kanzler Begriffe nutzt, die sich nahtlos in ausgrenzende Erzählungen einfügen, dann darf das nicht einfach stehenbleiben!"