Demonstranten nutzen Kanzler-Besuch für Proteste

Dresden - Nicht alle Dresdner feierten den Antrittsbesuch des Bundeskanzlers Friedrich Merz (69, CDU) in der Landeshauptstadt: Ein breites Bündnis hatte ab 16 Uhr zum Protest aufgerufen, hunderte folgten.

Hunderte Demonstranten sammelten sich vor der Staatskanzlei.  © Steffen Füssel

Doch nicht nur aus der Opposition gab es Kritik, sondern auch aus der Regierungskoalition selbst.

Dass der Bundeskanzler schon weg war, heilt hunderte Demonstranten nicht davon ab, sich vor der Staatskanzlei zu versammeln.

Dort sprachen unter anderem das "Bündnis gegen Kürzungen", der im April gekündigte Sozialarbeiter Tobi und die Linken Bundestagsabgeordnete Clara Bünger (39), die Merz Rassismus vorwarf.

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Von dort zog die Demo über die Augustusbrücke zum Schlossplatz, wo mit Rasha Nasr (33, SPD) ein Mitglied der Regierungskoalition den eigenen Kanzler kritisierte: "Es ist eines Bundeskanzlers unwürdig solche Debatten noch weiter anzufeuern", so die Politikerin mit Blick auf die "Stadtbild-Debatte".

"Wenn ein Kanzler Begriffe nutzt, die sich nahtlos in ausgrenzende Erzählungen einfügen, dann darf das nicht einfach stehenbleiben!"

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU, l.) empfing am Dienstag Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) in der Staatskanzlei.  © Norbert Neumann
Rasha Nasr (33, SPD) kritisierte den eigenen Kanzler.  © Eric Hofmann

Vom Schlossplatz zog die Demo weiter zum Kulturpalast, wo der Grünen-Bundestagsabgeordnete Kassem Taher Saleh (32) eine Entschuldigung des Kanzlers forderte. Die Polizei sicherte die Demostrecke ab, Grund einzugreifen hatte sie keinen.

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