Der Elberadweg funkelt jetzt: Warum einige Dresdner das gar nicht mögen

Dresden - Was glitzert und funkelt denn da so? An der Saloppe wartet auf Radler jetzt ein besonderes Highlight. In Richtung Blaues Wunder hat der Elberadweg einen neuen Belag bekommen, der unter anderem aus recyceltem Glas und alten Autospiegeln besteht. Das mag allerdings nicht jeder.

Dieser Teil des Radweges sorgt aktuell für erhitzte Gemüter.
Dieser Teil des Radweges sorgt aktuell für erhitzte Gemüter.  © Ove Landgraf

So beschweren sich auf X unter anderem Nutzer darüber, dass sie das ungefährliche Funkeln nicht mehr von echten Glasscherben unterscheiden können. Ein anderer Kommentar lautet etwas süffisant:

"Bei mir könnte es, je nach Tagesform, Migräne auslösen." Doch gibt es auch diejenigen, die sich an dem fröhlichen Geflimmer erfreuen. "Ich gebe zu, ich stelle nachts mein Licht etwas höher, damit es ganz, ganz weit glitzert", heißt es zum Beispiel.

Beim ADFC sieht man die Diskussion derweil entspannt. "Bisher haben wir noch keine großen Beschwerden gehört", sagt Dresden-Geschäftsführer Edwin Seifert (51). Er und seine Leute vom Fahrrad-Verein wurden von der funkelnden Neuheit übrigens genauso überrascht, wie auch die Dresdner. "Uns hat die Stadt da nicht vorab informiert", so der 51-Jährige.

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Prinzipiell sei Recycling immer gut. "Wichtig für uns ist aber, dass die Radwege ausreichend ausgebaut sind und damit Anreize geschaffen werden, aufs Rad umzusteigen."

Das sagt die Stadt zum funkelnden Elberadweg

Glitzernd und funkelnd zeigt sich der Asphalt.
Glitzernd und funkelnd zeigt sich der Asphalt.  © Ove Landgraf

Bei der Stadt ist man indes entspannt. Bislang habe man noch keine Beschwerden von Bürgern erhalten, teilte eine Sprecherin auf TAG24-Anfrage mit. Dementsprechend sehe man auch keinen Handlungsbedarf, am neu gemachten Elberadweg etwas zu verändern.

Kritiker werden sich also wohl oder übel an den besonderen Belag gewöhnen müssen, der seit 2020 schon auf zwei kleineren Abschnitten getestet wurde. So funkelt es beispielsweise schon einige Zeit am Sachsenplatz - ganz in der Nähe des Landgerichts.

Übrigens: Scharfe Kanten hat der Belag nicht, er kann also "wie gewöhnliche Gesteinskörnungen berührt werden", so das Straßen- und Tiefbauamt.

Titelfoto: Ove Landgraf

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