Deshalb braucht Dresden das alte Speicherwerk in Niederwartha auch weiter!

Dresden - Die Turbinen des Pumpspeicherwerks (PSW) in Niederwartha stehen seit dem 14. August still. Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will das Industriedenkmal schnellstmöglich verlassen. Aber wie?

René Kühne (46), Leiter Steuerung, im Maschinenhaus.
René Kühne (46), Leiter Steuerung, im Maschinenhaus.  © Steffen Füssel

Seit 2020 beschäftigen sich Vattenfall, die Stadt Dresden und Sachsenenergie (SE) über einer gemeinsam unterzeichneten Eckpunktevereinbarung mit der Zukunft des PSW.

Der Ausstieg ist mit enormer Verantwortung verbunden: "Das Unterbecken ist eingebunden in die Deichlinie von Cossebaude. Mittels Zirkulation von Unter- und Oberbecken bleibt der Hochwasserschutz gewährleistet", erklärt Betriebsleiter René Kühne (46).

Das soll auch so bleiben. Drei neue Pumpen werden in Betrieb genommen, schicken 250 Liter Wasser pro Sekunde bergauf. Durch das herabfließende Wasser ergibt sich ein Kreislauf, der die Reinheit des Wassers garantiert und vor einer Flutkatastrophe schützt.

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Rentabel ist der Wasserkraft-Koloss als Energiespeicher lange nicht mehr: "Wir schreiben seit Jahrzehnten Verluste", so Kühne.

Blick in die Röhre: 2,54 Meter Durchmesser, 2,2 Tonnen schwer: Ein kleiner Ausschnitt der einstigen Wasserleitungen im PSW, zur Sanierung ausgeschnitten.
Blick in die Röhre: 2,54 Meter Durchmesser, 2,2 Tonnen schwer: Ein kleiner Ausschnitt der einstigen Wasserleitungen im PSW, zur Sanierung ausgeschnitten.  © Steffen Füssel
Die Schaltzentrale des Kraftwerks galt in den 1930ern als modernste Technik.
Die Schaltzentrale des Kraftwerks galt in den 1930ern als modernste Technik.  © Steffen Füssel
Seit dem 14. August ist das Kraftwerk stillgelegt.
Seit dem 14. August ist das Kraftwerk stillgelegt.  © Steffen Füssel

Wie geht es weiter mit dem Stauseebad Cossebaude?

Die symbolische Uhrzeit im Maschinenraum: Es ist kurz vor zwölf.
Die symbolische Uhrzeit im Maschinenraum: Es ist kurz vor zwölf.  © Steffen Füssel

Die gute Nachricht in der fatalen Wirtschaftsbilanz ist, das Freibad Cossebaude wird seinen Stausee erst mal behalten.

Denn bei Hochwasser steigt nicht nur die Elbe, sondern auch der Grundwasserspiegel: "Die Lehmdecke unterhalb des Cossebauder Stausees würde platzen, wenn nicht genug Druck durch das Wasser von oben darauf lastet."

Wie geht es nun weiter? SE-Sprecherin Viola Martin-Mönnich (39): "Wir stehen in intensivem Austausch mit der Landeshauptstadt, um ein tragfähiges und nachhaltiges Nachnutzungskonzept zu erarbeiten."

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Auch das Dresdner Rathaus bekundet Interesse "an der langfristigen Aufrechterhaltung des Stauseebades und bringt sich auch diesbezüglich in die laufenden Verhandlungen ein."

Titelfoto: Steffen Füssel

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