W-Frage spaltet den Landtag: Wie mit den Wölfen umgehen?

Dresden - Eine Debatte im Sächsischen Landtag über den Umgang mit den sich ausbreitenden Wölfen zeigt, dass die Fraktionen in ihren Vorstellungen noch sehr weit auseinander liegen.

Die Rückkehr des Wolfes wird heiß diskutiert. Zurzeit leben in Sachsen 31 Wolfsrudel.
Die Rückkehr des Wolfes wird heiß diskutiert. Zurzeit leben in Sachsen 31 Wolfsrudel.  © adogslifephoto/123rf

Die "Fachstelle Wolf" des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie vermeldet für den Zeitraum 2021/22 insgesamt 36 Territorien in Sachsen, wo die Wölfe heimisch sind.

Es handle sich dabei um 31 Rudel, vier Wolfs-Paare sowie einen Einzelgänger. Eine Statistik der Fachstelle zeigt dabei, dass die Anzahl der Tiere seit 2016/17 kontinuierlich ansteige. Seit der Jahrtausendwende spricht die Natur- und Umweltschutzorganisation "WWF" von einer "Rückkehr des Wolfes" in seine ursprüngliche Heimat.

Die Rückkehr des Raubtiers wird im Landtag unterdessen mit gemischten Gefühlen wahrgenommen und kontrovers diskutiert.

Dresden: Umbau am Trinitatisfriedhof: So gemütlich sieht's jetzt in der Leichenhalle aus!
Dresden Lokal Umbau am Trinitatisfriedhof: So gemütlich sieht's jetzt in der Leichenhalle aus!

Positionen im Sächsischen Landtag gehen beim Thema "Wolf" auseinander

Das Territorium der politischen Wölfe. Im Sächsischen Landtag gibt es unterschiedliche Sichtweisen im Umgang mit den Wölfen.
Das Territorium der politischen Wölfe. Im Sächsischen Landtag gibt es unterschiedliche Sichtweisen im Umgang mit den Wölfen.  © Kristin Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Auf der einen Seite stehen die CDU und AfD, welche sich dafür aussprechen, den Schutzstatus des Wolfes anzupassen, um den Bestand besser regulieren zu können.

Der CDU-Abgeordnete Georg-Ludwig von Breitenbuch (51) stellte dabei klar, dass man die Landwirte mit dem Problem reißender Wölfe nicht allein lassen könne.

Die AfD fordert darüber hinaus bestimmte Ansiedlungs-Zonen für die Rudeltiere sowie einen Plan für den Abschuss von Wölfen.

Dresden: Ansturm auf die vergessenen Fahrräder vom Hauptbahnhof
Dresden Lokal Ansturm auf die vergessenen Fahrräder vom Hauptbahnhof

Die Linken und Grünen agieren in der Debatte als Paar und machen sich für einen besseren Herdenschutz stark. Agrarminister Wolfram Günther (49, Die Grünen) verwies darauf, dass die Wölfe von niemandem in Sachsen angesiedelt werden, sondern dass dies ein Prozess der Natur sei.

Das Einzeltier SPD sehe einerseits keinen Handlungsbedarf beim Status des Wolfes als "streng geschütztes Tier", jedoch spreche man sich ebenfalls für eine Reduzierung der Wolfs-Population zu, wie Volkmar Winkler (63), Sprecher für Energie, Umwelt, Klima und Naturschutz, mitteilte.

Auf Nachfrage von TAG24 teilte die Pressestelle des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mit, dass die Zuständigkeiten der "Fachstelle Wolf" hauptsächlich im Monitoring des Wolfsbestands liegen und man sich nicht in politische Diskussionen einmischen werde.

Ob nun ein besserer Herdenschutz oder eine Reduzierung der Wolfs-Population der richtige Ansatz sind oder ob die Kernzonen einen sinnvollen Lösungsansatz darstellen, müssen die Abgeordneten im Sächsischen Parlament unter sich austragen.

Titelfoto: adogslifephoto/123rf

Mehr zum Thema Dresden Lokal: