2. Versuch nach Anzeigetafel-Dilemma: Die Leinwand hängt im Heinz-Steyer-Stadion

Dresden - Nach Monaten des Wartens, Verschiebens und Hoffens sollte die Anzeigetafel am Mittwochvormittag im neuen Heinz-Steyer-Stadion endlich ihren Platz finden. Doch was sich ab 10 Uhr abspielte, war eher eine Mischung aus Windlotterie, Baustellenkrimi und ganz viel Geduldsprobe. Mittlerweile hängt die 84 Quadratmeter große Hightech-Tafel im Stadion – allerdings bisher noch am Kran.

Der Montage-Versuch der Anzeigetafel fürs Heinz-Steyer-Stadion war reiner Nervenkitzel.
Der Montage-Versuch der Anzeigetafel fürs Heinz-Steyer-Stadion war reiner Nervenkitzel.  © Norbert Neumann

Schon beim Aufstehen spitzte Sportbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) vorsichtig die Ohren.

"Ich habe heute früh direkt erstmal nach dem Wind gehorcht", verrät er.

Denn: Der Wind ist und bleibt der Endgegner dieses 250.000-Euro-Kolosses. Morgens sah noch alles gut aus – doch gegen 10.30 Uhr legte der Wind zu. Und mit ihm auch Donhausers Nervosität.

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Der Kran stand bereit, die Monteure der Firma Hallcube auf Position, die Tafel seit Mai fertig vormontiert - und trotzdem ging es mal wieder kaum voran.

Um 10 Uhr startete der nächste Versuch, doch nach einer Stunde war das Spektakel eher ein Schaulaufen der Geduld. Es wurde probeweise gehoben, geschaut, ob die Seile halten und Vorbereitungen getroffen - mehr nicht.

Kräftige Windböen ziehen auf: Montage muss abgebrochen werden

Der Wind war letztlich zu stark. Schließlich hieß es: Abbruch!
Der Wind war letztlich zu stark. Schließlich hieß es: Abbruch!  © Norbert Neumann

Donhauser blieb eine Weile vor Ort, beobachtete das Geschehen. Ganz entspannt war er dabei nicht - kein Wunder: "Wenn das wieder nicht klappt, würden wir uns zum Gespött der ganzen Republik machen."

Und tatsächlich: Zwar wurde die Tafel vom Kran bereits angehoben, hing auch schon kurz über dem Stadion - doch dann zogen plötzlich kräftige Windböen mit bis zu 45 km/h auf.

Die riesige Konstruktion begann bedrohlich in der Luft zu schwanken, pendelte hin und her - zu gefährlich für alle Beteiligten, vor allem für die Monteure in luftiger Höhe. Der Einbau musste erneut abgebrochen werden.

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Ein neuer Versuch wurde gegen 15.30 Uhr gestartet. Nun hängt die Tafel immerhin schon einmal im Stadion. Aktuell zwar noch am Kran, die Monteure sind auf Leitern und einer Hebebühne eifrig dabei, sie zu befestigen.

"Da sollte jetzt nichts mehr schiefgehen, außer es kommt ein Orkan", heißt es von den Arbeitern. Dauern wird das ganze jetzt noch etwa zwei bis vier Stunden. Dann können die Seile endlich abgemacht und die zwei fehlenden Panels montiert werden.

Auch der Abteilungsleiter des Sportparks Ostra, Ralf Minge (64), war vor Ort und schaute sich die hängende Tafel einmal an.

Mittlerweile hängt die Tafel im Stadion - bisher allerdings noch am Kran.
Mittlerweile hängt die Tafel im Stadion - bisher allerdings noch am Kran.  © Petra Hornig
Sportbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) bangt um die Leinwand.
Sportbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) bangt um die Leinwand.  © Norbert Neumann

Das Teil soll das Sahnehäubchen des neuen Stadions werden! Hell wie ein wolkenloser Himmel (10.000 Candela), energiesparend, riesig - doch bislang eher ein Schatten seiner selbst.

Erstmeldung von 13.38 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.05 Uhr.

Titelfoto: Montage: Petra Hornig, Norbert Neumann

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