Neubaupläne in Gefahr: Experten fürchten um Venezianisches Haus
Dresden - Die Carolabrücke beschäftigt die Stadt weiter: Nun warnt auch die Gesellschaft Historischer Neumarkt (GHND) vor einer zu breiten Neubrücke!

Bei einem Ersatzneubau müssten Fuß- und Radwege heutigen Standards entsprechen, je nach Variante könnte die Brücke dadurch eine Breite von bis zu 39 Metern gewinnen.
Zum Vergleich: Die Albertbrücke mit vier Autospuren sowie jeweils zwei Rad- und Fußwegen misst 22,20 Meter Breite.
Zu viel, sagt die Neumarkt-Gesellschaft. Ein solches Ausmaß für die neue Carolabrücke würde nicht nur die Altstadt-Silhouette beeinträchtigen, sondern überdies den Wiederaufbau des Venezianischen Hauses (1945 zerstört) gefährden. Maximal 32 Meter breit sollte die künftige Brücke sein.
Bauunternehmer Frank Wießner (50) hatte im Jahr 2020 am Standort neben der Carolabrücke (zwischen Busparkplatz und Steinstraße) die Wiedererrichtung des historischen Gebäudes ins Gespräch gebracht.
In den vergangenen Jahren bremsten bürokratische Hürden das Vorhaben aus. Gebaut wurde bislang nichts.
Trotzdem müsse ein Neubau der Carolabrücke "auch zukünftige städtebauliche Entwicklungen berücksichtigen", appelliert die GHND. "An dieser Stelle darf die Qualität der Planung nicht auf Kosten einer vermeintlichen Zeitersparnis gehen."
Titelfoto: Max Wiessner Baugeschäft GmbH/arte4d