Tigermücken in Dresden: Fallen und geschmierte Gullys gegen Ausbreitung
Dresden - Die Asiatische Tigermücke schwirrt in der Äußeren Neustadt umher. Acht Tigermücken wurden an drei Fundorten nachgewiesen. Damit sich der potenzielle Krankheitsüberträger nicht noch weiter ausbreitet, hat die Stadt am Dienstag ein Programm zur Eindämmung des Insekts im Stadtteil gestartet.

So holte sich das Rathaus Verstärkung aus Nürnberg. Die Schädlingsbekämpfer von APC haben bereits Plagegeister in Dresdner Supermärkten in den Griff bekommen. Jetzt stellten die Experten wie bereits zuvor auch die Landesuntersuchungsanstalt zwölf Brutstätten-Fallen im Viertel auf.
Das sind mit Wasser und Blättern gefüllte Eimer mit Trichter-Öffnung. Die Mücken fliegen hinein, um ihre Eier abzulegen, bleiben aber an einem Klebestreifen im Inneren hängen.
"Wir wechseln bis Mitte Oktober alle zwei bis vier Wochen die Streifen aus und können so die Ausbreitung der Tigermücken erkennen", sagt APC-Biologin Judith Auer (49).
Ebenfalls im Vier-Wochen-Rhythmus werden Gullys und Abwasserschächte im öffentlichen Bereich mit einem biologischen Wirkstoff, dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis israelensis (BTI), behandelt. Dieser wirkt gezielt gegen Mückenlarven und ist für Menschen, andere Tiere und Pflanzen unbedenklich.
Damit auch Privatgrundstücke frei von Brutstätten bleiben, wollen Fachkräfte von Tür zu Tür gehen und Anwohner informieren. Neustädter sollen nach Möglichkeit selbst aktiv werden.


Reinigen, Fotos machen, Mücken fangen

Laut Stadt sollen Anwohner darauf achten, alle stehenden Wasseransammlungen wie Gießkannen, Pflanzenuntersetzer oder Regenrinnen im Kampf gegen potenzielle Brutstätten von Tigermücken regelmäßig zu reinigen. Wassertonnen sollen nach Möglichkeit abgedeckt oder BTI-behandelt werden.
Bei Bedarf erhalten Anwohner der Albertstadt und der Äußeren Neustadt kostenfrei und nach kurzer Belehrung BTI-Tabletten im Stadtbezirksamt Neustadt (Hoyerswerdaer Straße 3 in 01099 Dresden).
Wer eine Tigermücke entdeckt, soll ein Foto machen und an tigermuecke@lua.sms.sachsen.de senden und/oder das Tier einfangen und an die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA), Jägerstraße 8/10, 01099 Dresden, übergeben.

Es gibt aber (noch) keinen Grund zur Panik: Zwar können Tigermücken mit ihrem Stich gefährliche Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya-, Zika- oder West-Nil-Viren übertragen. Dafür müssten sie aber zuvor bereits infizierte Reiserückkehrer aus tropischen Regionen gestochen haben, was in Deutschland bislang nicht vorgekommen ist.
Weitere Informationen gibt es unter: dresden.de/tigermuecke
Erstmeldung vom 12. August 2025, 17.30 Uhr; letzte Aktualisierung 13. August 2025, 15.30 Uhr.
Titelfoto: Fotomontage: Thomas Türpe//Uwe Anspach/dpa