Tigermücken in Dresden: Fallen und geschmierte Gullys gegen Ausbreitung

Dresden - Die Asiatische Tigermücke schwirrt in der Äußeren Neustadt umher. Acht Tigermücken wurden an drei Fundorten nachgewiesen. Damit sich der potenzielle Krankheitsüberträger nicht noch weiter ausbreitet, hat die Stadt am Dienstag ein Programm zur Eindämmung des Insekts im Stadtteil gestartet.

Die Nürnberger APC-Biologin Judith Auer (49) kämpft in Dresden gegen Tigermücken.
Die Nürnberger APC-Biologin Judith Auer (49) kämpft in Dresden gegen Tigermücken.  © Norbert Neumann

So holte sich das Rathaus Verstärkung aus Nürnberg. Die Schädlingsbekämpfer von APC haben bereits Plagegeister in Dresdner Supermärkten in den Griff bekommen. Jetzt stellten die Experten wie bereits zuvor auch die Landesuntersuchungsanstalt zwölf Brutstätten-Fallen im Viertel auf.

Das sind mit Wasser und Blättern gefüllte Eimer mit Trichter-Öffnung. Die Mücken fliegen hinein, um ihre Eier abzulegen, bleiben aber an einem Klebestreifen im Inneren hängen.

"Wir wechseln bis Mitte Oktober alle zwei bis vier Wochen die Streifen aus und können so die Ausbreitung der Tigermücken erkennen", sagt APC-Biologin Judith Auer (49).

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Ebenfalls im Vier-Wochen-Rhythmus werden Gullys und Abwasserschächte im öffentlichen Bereich mit einem biologischen Wirkstoff, dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis israelensis (BTI), behandelt. Dieser wirkt gezielt gegen Mückenlarven und ist für Menschen, andere Tiere und Pflanzen unbedenklich.

Damit auch Privatgrundstücke frei von Brutstätten bleiben, wollen Fachkräfte von Tür zu Tür gehen und Anwohner informieren. Neustädter sollen nach Möglichkeit selbst aktiv werden.

Gullys und Abwasserschächte werden mit einem biologischen Wirkstoff behandelt.
Gullys und Abwasserschächte werden mit einem biologischen Wirkstoff behandelt.  © Norbert Neumann
In der Äußeren Neustadt wurden bislang acht Tigermücken nachgewiesen.
In der Äußeren Neustadt wurden bislang acht Tigermücken nachgewiesen.  © Norbert Neumann

Reinigen, Fotos machen, Mücken fangen

BG-GAT-Fallen (Biogents Gravid Aedes Trap - Fallen, die auf Weibchen abzielen, welche auf der Suche nach einem Eiablageplatz sind; Anm. d. Red.) wurden aufgestellt.
BG-GAT-Fallen (Biogents Gravid Aedes Trap - Fallen, die auf Weibchen abzielen, welche auf der Suche nach einem Eiablageplatz sind; Anm. d. Red.) wurden aufgestellt.  © Norbert Neumann

Laut Stadt sollen Anwohner darauf achten, alle stehenden Wasseransammlungen wie Gießkannen, Pflanzenuntersetzer oder Regenrinnen im Kampf gegen potenzielle Brutstätten von Tigermücken regelmäßig zu reinigen. Wassertonnen sollen nach Möglichkeit abgedeckt oder BTI-behandelt werden.

Bei Bedarf erhalten Anwohner der Albertstadt und der Äußeren Neustadt kostenfrei und nach kurzer Belehrung BTI-Tabletten im Stadtbezirksamt Neustadt (Hoyerswerdaer Straße 3 in 01099 Dresden).

Wer eine Tigermücke entdeckt, soll ein Foto machen und an tigermuecke@lua.sms.sachsen.de senden und/oder das Tier einfangen und an die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA), Jägerstraße 8/10, 01099 Dresden, übergeben.

Die Asiatische Tigermücke, mit markanter schwarz-weißer Musterung, kann zahlreiche Infektionserreger übertragen. Das Risiko eines Krankheitsausbruchs in Deutschland ist laut Verwaltung derzeit jedoch noch gering. (Archivbild)
Die Asiatische Tigermücke, mit markanter schwarz-weißer Musterung, kann zahlreiche Infektionserreger übertragen. Das Risiko eines Krankheitsausbruchs in Deutschland ist laut Verwaltung derzeit jedoch noch gering. (Archivbild)  © Uwe Anspach/dpa

Es gibt aber (noch) keinen Grund zur Panik: Zwar können Tigermücken mit ihrem Stich gefährliche Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya-, Zika- oder West-Nil-Viren übertragen. Dafür müssten sie aber zuvor bereits infizierte Reiserückkehrer aus tropischen Regionen gestochen haben, was in Deutschland bislang nicht vorgekommen ist.

Weitere Informationen gibt es unter: dresden.de/tigermuecke

Erstmeldung vom 12. August 2025, 17.30 Uhr; letzte Aktualisierung 13. August 2025, 15.30 Uhr.

Titelfoto: Fotomontage: Thomas Türpe//Uwe Anspach/dpa

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