Terrorschutz für fast zwei Millionen Euro: So sichert Dresden seine Weihnachtsmärkte
Dresden - Dresdens Weihnachtsmärkte in der Innenstadt werden ab Mittwoch zur Festung: Die Verwaltung hat ihr Sicherheitskonzept für die insgesamt fünf Standorte im Zentrum verschärft. Aus Sorge vor Anschlägen wurden Millionen investiert.
Als Lehre aus dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im vergangenen Jahr hat das Rathaus den Zufahrtsschutz erstmals auf alle städtischen Konzessionsmärkte ausgeweitet, erklärte Steffen Rietzschel (53), Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung.
Dazu gehören der Striezelmarkt und der Neumarkt sowie neuerdings die Märkte am Taschenberg, der Hauptstraße, der Prager Straße und am Dr.-Külz-Ring.
Autorisierte Fahrzeuge können diese Plätze nur noch eine halbe Stunde vor und nach Eröffnung beziehungsweise Schließung befahren. Die Tiefgaragen bleiben erreichbar.
Insgesamt 1,7 Millionen Euro hat die Stadt in diesem Jahr für die Aufrüstung ihres Terrorschutzes ausgegeben – mehr als in den vergangenen knapp zehn Jahren zusammen (1,3 Millionen Euro). Weitere 250.000 Euro kommen für Logistik und Personal hinzu.
Zum Inventar gehören nun unter anderem 300 schwere Barrieren aus Gusseisen mit dem Markennamen "Citysafe", ergänzt durch wassergefüllte Absperrungen und absenkbare Durchfahrtsperren.
Stadt übernimmt Großteil der Kosten für Terrorschutz
Im Vorfeld war ein erheblicher organisatorischer Aufwand nötig: Mitarbeitende im zuständigen Fachamt wurden für die Sonderaufgaben abgestellt, zudem mussten 98 Verkehrsschilder umgestellt werden.
Insgesamt 47.000 Quadratmeter Marktfläche sind durch die Maßnahmen abgesichert; das Konzept ist mit Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr abgestimmt.
Da die Märkte in der Innenstadt nicht als private Veranstaltungen gelten, trägt die Stadt den Großteil der Kosten für den Terrorschutz. Gleichzeitig leisteten auch die Konzessionäre Beiträge, etwa am Augustusmarkt (Hauptstraße), wo die Betreiber für einen vierstelligen Betrag sieben Seecontainer aufstellen ließen.
Kleinere Weihnachtsmärkte im Stadtgebiet, etwa in Altreick oder Laubegast, müssen ihre Sicherheitsmaßnahmen dagegen vollständig selbst organisieren.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel

