Dresden testet Elektro-Müllauto: "Abfallgebühren werden steigen"
Dresden - Die Stadtreinigung Dresden (SRD) will Diesel-Dreck hinter sich lassen. Dafür wurde am Montag die Testphase eines geborgten Elektro-Abfallautos eingeläutet. Bis Freitag ist einer von 40 eingesetzten Müllwagen im Stadtgebiet vollelektrisch unterwegs.

Geladen wird der (noch) weiß glänzende Mercedes eEconic auf dem Betriebshof, wo eine Ladesäule bereitsteht. Einen Arbeitstag mit rund 100 Kilometern Fahrtstrecke sollte die Kiste ohne Zwischenladung durchhalten.
Plan ist, dass bis 2035 alle 65 Müllfahrzeuge der Stadtreinigung mit Strom betrieben werden. Ab 2026 sollen die ersten neuen E-Fahrzeuge in Betrieb genommen werden. Dafür werden jetzt Vorbereitungen getroffen.
Laut SRD-Geschäftsführer Alf Schwaten (54) steht der Investitionsplan im Herbst. Dann ist klar, wie viel die Umstellung des Fuhrparks und der damit verbundene Ausbau der Ladeinfrastruktur kosten soll.
Man rechnet schon einmal mit 500.000 Euro Kaufpreis pro E-Auto (Diesel: rund 280.000 Euro).
Längere Probezeit im Sommer angedacht


Sven Gotscha (50), Abteilungsleiter Abfuhr, prognostiziert: "Die Abfallgebühren werden sukzessive steigen."
Für Umweltbürgermeisterin und SRD-Aufsichtsratsvorsitzende Eva Jähnigen (58, Grüne) ist der Klimaaspekt vorrangig: "Auch die schweren Nutzfahrzeuge wie die der Dresdner Stadtreinigung sollen in Zukunft ohne Ausstoß von Schadstoffen, treibhausgasneutral und leiser fahren können."
Für diese Woche gilt erst einmal: "Die beiden Kollegen, die den Wagen testen, freuen sich auf die Probefahrten", wie Sven Gotscha erzählt.
Danach wird der Wagen an den Autohändler zurückgegeben. Eine längere Probezeit im Sommer soll folgen.
Titelfoto: Norbert Neumann