Er beschützte Frauen und wurde selbst zum Opfer: John über die Messer-Attacke in der Straßenbahn

Dresden - Er ist der Held aus der Linie 7: Jonathan "John" Rudat (20) ging dazwischen, als eine Frauengruppe in einer Dresdner Straßenbahn von zwei Syrern belästigt wurde. Das Männer-Model aus den USA bezahlte mit seinem Gesicht dafür. Bei TAG24 lässt er diese Horror-Nacht vom Sonntag Revue passieren - und findet deutliche Worte für Deutschlands Migrationsproblem.

Messer-Opfer Jonathan Rudat (20) hat viel Zuspruch erfahren. Im Hintergrund sitzt sein Gastvater Uwe Friedrich.
Messer-Opfer Jonathan Rudat (20) hat viel Zuspruch erfahren. Im Hintergrund sitzt sein Gastvater Uwe Friedrich.  © Steffen Füssel

"Meine Model-Karriere ist nach einem halben Jahr vorbei", lacht "John" bitter an seinem Krankenbett. Der 20-Jährige spricht ruhig, macht Witze, schweift ab. Fast so, als ob er vergessen hätte, weshalb er hier im Haus 5 der Dresdner Uniklinik liegt.

"Wir sind am Albertplatz in die 7 Richtung Gorbitz gestiegen", sagt er beim Krankenbesuch von TAG24. Mit zwei Freunden war er Samstagnacht auf dem Weg in die Disko. "In der Bahn hat der Typ das Mädchen belästigt, angefasst, sie lautstark angemacht."

Als der Syrer Majd D. (21) die bedrohte Frau schließlich auf die Sitze drückte und sie um Hilfe schrie, sagte sich John: "That's not gonna happen" - das darf nicht passieren.

Jonathan Rudat (20) freute sich über den Krankenbesuch von TAG24-Reporter Erik Töpfer.
Jonathan Rudat (20) freute sich über den Krankenbesuch von TAG24-Reporter Erik Töpfer.  © xcitepress
In der Dresdner Uniklinik wird Jonathan Rudat behandelt.
In der Dresdner Uniklinik wird Jonathan Rudat behandelt.  © Steffen Füssel

Jonathan wollte helfen: Dafür zerschnitt ihm der Syrer das Gesicht

Der gelernte Sanitäter stellte sich zwischen den Mann und die Frau, hielt ihn auf Abstand. Majd habe ihn getreten, geschlagen und angeschrien. "Plötzlich habe ich seinen Kumpel rechts neben mir gesehen." Und schon hörte er ein Klick-Geräusch. Der noch flüchtige Mann schnitt ihm mit einem knapp 15 Zentimeter langen Messer mindestens dreimal durchs Gesicht. Johns Nase wurde in zwei Teile geschnitten. Wären die Schnitte nur etwas tiefer gewesen, hätte er sein Augenlicht verloren.

"Ich trage diese Narbe mit Stolz", sagt er jetzt. "Ich würde es jederzeit wieder tun. Egal, welche Hautfarbe der Nächste hat." Er habe aber auch Verständnis für jeden Mann in der vollen Bahn, der sitzen blieb. "Die haben Jobs, eine Familie - und einfach Angst zu sterben. Ich bin dem schon sehr nahe gekommen."

Unfassbar: Obwohl die Polizei Majd schnappen konnte, ließ sie ihn wieder laufen. Es bestehe keine Fluchtgefahr, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Sein zustechender Freund ist noch immer auf der Flucht.

John sagt, Deutschland habe ein Migrationsproblem. "Wenn die das den Deutschen antun können und dann einfach freigelassen werden, wo ist dann das Gesetz? Wo die Struktur?", fragt er fassungslos. "Was macht ihr denn hier?"

Die "blutige Hölle" geht um die Welt

Nach der Tat in der Straßenbahn sicherte die Polizei Spuren.
Nach der Tat in der Straßenbahn sicherte die Polizei Spuren.  © xcitepress

Diese Meldung geht um die Welt! Während sich hiesige Parteien zurückhaltend äußern, zählen US-Diplomaten den Kanzler an. Eine kleine Presseschau.

"Bundeskanzler Merz muss verstehen, dass die Deutschen schwache und 'woke' Reaktionen satt haben", poltert etwa Richard Grenell (58), Sondergesandte für Sondermissionen der US-Regierung, bei X (vormals Twitter). Dazu teilte er das Video-Statement von "John", das binnen Stunden millionenfach gesehen wurde.

Die "Jerusalem Post" aus Israel, die "Hindustan Times" aus Neu-Delhi oder auch die "New York Post" griffen den Vorfall auf. Letztere schrieb von einer "blutigen Hölle" ("bloody hell") in Dresden.

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AfD-Chefin Alice Weidel (46) kritisierte die Freilassung des Komplizen als "fatales Signal, das solche Täter als Freibrief verstehen, statt dass sie sofort abgeschoben werden".

Die hiesige CDU feiert John als "Alltagshelden": "Es trifft uns zutiefst, dass diese mutige Tat mit einem Messerangriff beantwortet wurde."

Auch Landtags-Vize Albrecht Pallas (45, SPD) rechnet es dem Amerikaner hoch an, dass er dazwischengegangen ist. "Ich hoffe, dass die Polizei den Flüchtigen schnell fassen kann und andere sehen, dass wir so etwas nicht akzeptieren."

Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Xcitepress

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