Es wuselt seit Wochen: Ameisen-Invasion lässt Rathaus kalt
Dresden - Seit Wochen wuselt die invasive Große Drüsenameise Tapinoma magnum durch Dresden. Die schwarzen Krabbeltiere können Kabel zerstören, in Stromkästen nisten. In Süddeutschland kam es bereits zu Stromausfällen. Die Dresdner Stadtverwaltung schaut tatenlos zu.
Alles in Kürze
- Invasive Ameisenart in Dresden aufgetaucht
- Stadtverwaltung unternimmt nichts gegen Ameisen
- Ameisen können Kabel zerstören und Stromausfälle verursachen
- Keine Meldepflicht für Ameisenvorkommen in Dresden
- Stadtrat fordert Stadtverwaltung zum Handeln auf

Weder engagiert sie Schädlingsbekämpfer oder bekämpft gemeldete Vorkommen in Langebrück, Übigau und der Neustadt in Eigenregie. Noch informiert sie auf der städtischen Webseite über die heimtückische Ameisenart.
"Eine Bekämpfung dieser Art erfolgt in konkreten Einzelfällen und nicht grundsätzlich. Dies ist dann in der Regel Aufgabe des Grundstückseigentümers", sagt die Stadt. Eine Gefährdung der heimischen Flora und Fauna bestehe nicht.
Dabei ist völlig unbekannt, wie gravierend das Ameisen-Problem in Dresden mittlerweile ist. Denn wie die Verwaltung auf Anfrage von Stadtrat Robert Reschke (40, Team Zastrow) mitteilt, besteht keine Meldepflicht - neben den bekannten Vorkommen könnte es also weitere Kolonien geben.
Anders als Dresden hat die Stadt Coswig inzwischen eine Warnung auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Dort werden die Coswiger aufgefordert, Vorkommen ans Ordnungsamt weiterzuleiten und erhalten Tipps zur Ameisenbekämpfung.

Stadtrat fordert Dresdner Stadtverwaltung zum Handeln auf
Warum informiert Dresden nicht in ähnlicher Weise über den Umgang mit der Großen Drüsenameise?
Auf TAG24-Anfrage meint das Rathaus: "Für ein solches Vorgehen gibt es keinen Grund. Es sind in Deutschland bereits Schäden durch diese Ameisenart aufgetreten, allerdings muss das nicht bei jedem Vorkommen der Fall sein."
TZ-Stadtrat Robert Reschke ist darüber fassungslos: "Was Coswig schafft, kriegt unsere Stadtverwaltung mit 7000 Mitarbeitern nicht hin. Dresden handelt immer erst, wenn es zu spät ist."
Titelfoto: picture alliance/dpa