Fördergeld-Kürzungen treffen auch Jugendvereine
Dresden - Zwar schreibt sich Dresden Kinderfreundlichkeit auf die Fahne. Doch die Stadt muss sparen und ist bei der Streichung von Fördergeldern für Jugendhilfe-Träger nicht zimperlich. In der Folge müssen Freizeiteinrichtungen ihr Angebot einschränken - oder ganz schließen.

Bereits geschlossen sind der Kinder- und Familientreff Mareicke in Prohlis, die Kontaktstelle Koitschgraben in Reick, das Familienzentrum Tapetenwechsel in Großzschachwitz, der offene Kindertreff Känguruh in der Neustadt, das Kindermedienzentrum Kiesel in Gorbitz sowie das Projekt Upfahrt in Weißig.
Weitere Schließungen stehen im Raum: Laut Rathaus-Vorlage sollen ab Januar Förderungen etwa für das Jugendhaus Alte Feuerwehr in Cossebaude oder den Kindertreff KiBo in Löbtau auslaufen. Ihr Fortbestand ohne Stadt-Gelder? Unwahrscheinlich.
"Dass dieser Ort plötzlich wegfallen soll, fühlt sich an, als würde man Familien in Löbtau den Boden unter den Füßen wegziehen", schlägt Mutter Jenny Uschkrath Alarm.
Kürzungen betreffen außerdem die Straßensozialarbeit, eine jugendspezifische Suchtberatungsstelle ... Auch ihnen streicht die Stadt Personal, sie bleiben aber arbeitsfähig.


Große Finanzierungslücke bei Jugendhilfe
"Ziel ist, möglichst viel der Jugendhilfeinfrastruktur zu erhalten, um die Vielfalt der Einrichtungen und Dienste in den Stadträumen zu bewahren", schreibt die Stadtverwaltung angesichts ihrer Sparpläne.
Laut SPD-Fraktion liegt die Finanzierungslücke bei der Jugendhilfe 2025 bei 4,8 Millionen und 2026 bei 6,6 Millionen Euro.
Nächsten Donnerstag entscheidet der Jugendhilfe-Ausschuss über die Rathaus-Vorlage.
Titelfoto: Ove Landgraf