"Freie Sachsen" wollen durch die Neustadt spazieren: Neonazi Schreiber scheitert auch im zweiten Versuch
Dresden - Auch beim zweiten Versuch bekam der Neonazi Max Schreiber (38, "Freie Sachsen") von der Dresdner Neustadt nur den Alaunpark zu sehen. Hatte er sich zur Verstärkung Parteifreund und Anwalt Jens Lorek (60) mitgebracht, konnte auch der Anzeige und Platzverweis am Freitag nicht verhindern. Dafür darf sich der "Sächsische Flüchtlingsrat" (SFR) über Spenden freuen.
Alles in Kürze
- Neonazi Max Schreiber will durch Dresdens Neustadt spazieren.
- Schreiber erhält Anzeige und Platzverweis.
- Protestdemonstration gegen Schreiber sammelt Spenden für Flüchtlingsrat.
- Schreiber verlässt Neustadt nach Platzverweis.
- Polizei sichert Veranstaltung mit 63 Beamten ab.

Schon vor 17 Uhr tauchte Schreiber diesmal im Alaunpark auf, schaffte es tatsächlich mit Passanten zu sprechen.
So wollte einer wissen, was Schreiber von der NSDAP halte. Der Neonazi meinte jedoch, dass seine Meinung dazu wahrscheinlich verboten wäre.
Kurz darauf landete er auch wieder wegen seiner "Reichsarbeitdienst"-Tätowierung in einer Maßnahme, kassierte die nächste Anzeige wegen Verwendens von Symbolen verfassungswidriger Organisationen.



Platzverweis für Max Schreiber: Neonazi muss Alaunpark verlassen
Währenddessen traf eine Protestdemonstration gegen den Neonazi vom Scheunevorplatz aus ein. Diese wollte nicht nur protestieren, sondern sammelten auch Spenden für den SFR. Alleine in Bar kamen 1500 Euro für den Flüchtlingsrat zusammen, die Überweisungen konnten bis zum Abend noch nicht ausgezählt werden.
Schreiber wollte nach der Maßnahme durch den Alaunpark in östlicher Richtung weitergehen. Allerdings wurde der Protest um ihn so dicht, dass er kaum weiterkam.
Im Gedränge kamen sich der AfD-Kreisrat Sebastian Weber (36) und ein Demobeobachter (39) vom Verein ZIVD in die Haare. Letzterer wurde dabei leicht verletzt, beide zeigten sich gegenseitig wegen Körperverletzung an.
Gegen 18 Uhr erhielt Schreiber wie schon beim vergangenen Mal einen Platzverweis, verließ dann die Neustadt Richtung Stauffenbergallee. Die Protestdemonstrationen folgte ihm bis dahin, gegen 19 Uhr war dann alles vorbei.
Die Polizei sicherte alles mit 63 Beamten ab.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze