Gänse-Preis hat sich verdoppelt: Vogelpest-Alarm auch bei Dresdner Gastwirten

Dresden - Vermasselt die Vogelgrippe Martinsgans-Essen und Festtags-Schmaus in Dresden? Das nicht. Aber: Die Beschaffung des Geflügels wird für Gastronomen nicht nur schwerer, sondern auch teurer. Es sei denn, sie haben langfristig vorbestellt.

Ente ohne Ende gibt's bei den Dinnershows "Mafia Mia" und "Moments".
Ente ohne Ende gibt's bei den Dinnershows "Mafia Mia" und "Moments".  © Petra Hornig

So wie "Carolaschlösschen"-Wirt Moyd Karrum (45). Er hat vorgesorgt: "Wir haben rechtzeitig bestellt. Deshalb können wir auch die Preise stabil halten."

Aber: "Für unser Außer-Haus-Geschäft vom 23. bis 26. Dezember haben wir die Gänse auf 200 Stück limitiert. Einem befreundeten Hotel, das um Hilfe bat, konnte ich nur 20 Gänse anbieten."

Veranstalter Mirco Meinel (53) bringt ab Ende November täglich bis zu 1100 Entenkeulen in seinen beiden Dinnershows "Mafia Mia" und "Moments" auf den Tisch.

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Der Festschmaus ist gesichert: "Ich habe schon Anfang des Jahres bei unserem Geflügelhof in Frankreich bestellt - und bezahlt. Acht Tonnen Ente zum normalen Preis."

Die Martinsgänse haben ab sofort ausgeschnattert.
Die Martinsgänse haben ab sofort ausgeschnattert.  © imago images/Future Image
Dinnershow-Profi Mirco Meinel (53, l.), Carolaschlösschen-Wirt Moyd Karrum (45, M.) und "Trompeter"-Wirt Stefan Flügge (36, r.) sind für die Gänsesaison gerüstet.
Dinnershow-Profi Mirco Meinel (53, l.), Carolaschlösschen-Wirt Moyd Karrum (45, M.) und "Trompeter"-Wirt Stefan Flügge (36, r.) sind für die Gänsesaison gerüstet.  © Bildmontage: Holm Helis, Thomas Türpe, Steffen Füssel

Luisenhof mit Gänsetaxi-Angebot

Die "Luisenhof"-Wirte Carsten Rühle (56) und seine Frau Carolin (45) konnten genügend Gänse vorbestellen.
Die "Luisenhof"-Wirte Carsten Rühle (56) und seine Frau Carolin (45) konnten genügend Gänse vorbestellen.  © Ove Landgraf

Auch Luisenhof-Chef Carsten Rühle (56) hat die Gefrierkammer gefüllt. "Ich habe zum Glück vor acht Wochen 1,8 Tonnen Gänse eingekauft. Inzwischen hat sich der Preis verdoppelt."

Der "Luisenhof" bietet schon seit 1. November Gänsebraten an. Das Gänsetaxi liefert eine Gans mit Beilagen samt Flasche Rotwein für 159 Euro nach Hause.

"Es ist das erste Mal, dass ich bangen muss, genügend Gänse zu bekommen. Ich musste neue Lieferanten auftun und suche auch weiter, die Einkaufspreise sind enorm gestiegen", sagt "Trompeter"-Wirt Stefan Flügge (36).

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"Deshalb musste ich den Preis für den Gänsebraten im Lokal erhöhen. 2024 kostete die Portion 29 Euro, jetzt muss ich 35 Euro verlangen." Die Gans zum Abholen gibt's für 140 Euro.

Entspannt blickt auch "Elbegarten"-Wirt Andreas Wünsche (61) auf das Gänseessen. "Wir bekommen unsere Gänse schlachtfrisch von Eberts Hof hinter Dippoldiswalde. Die ersten 20 Gänse haben wir vorige Woche abgeholt." Dem Schmaus am Blauen Wunder steht damit nichts im Wege.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, imago images/Future Image

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