Geht doch! Hier gibt's gerade günstige Wohnungen in Dresden

Dresden - Dresden braucht mehr als 10.000 zusätzliche Sozialwohnungen. Doch Neubauprojekte werden kaum noch fertiggestellt. Ein Grund sind die hohen Kosten. Um diese möglichst niedrig zu halten, müssen Planer und Architekten kreativ werden - so wie zuletzt in Pieschen.

Das Objekt an der Moritzburger Straße (Pieschen) ist die einzige Fertigstellung der WiD für dieses Jahr. Beteiligt war auch das Planungsbüro IB Röder.  © Christian Juppe

Die Moritzburger Straße ist eine beliebte Wohngegend, verbindet mit Häusern aus der Gründer-, Zwischenkriegs- und Nachwendezeit die Zeugnisse verschiedenster Epochen. Mittendrin, auf einem ehemaligen Parkplatz, ließ Architekt Ludger Kilian (66) 29 barrierearme Sozialwohnungen errichten.

Im Auftrag der kommunalen WiD entstanden dort innerhalb von zwei Jahren ein dreistöckiges und ein fünfstöckiges Mehrfamilienhaus. "Wir bewegen uns bei den Baukosten in einer Höhe von 3400 Euro brutto pro Quadratmeter", rechnet Kilian vor.

Das sei vergleichsweise günstig, in der Branche würden mittlerweile bis zu 4000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Knapp ein Drittel der Kosten werde durch den Freistaat Sachsen bezuschusst, erklärt WiD-Geschäftsführer Steffen Jäckel (55).

Dresden Lokal Merkur vom Dresdner Wall-Spielplatz kann wieder lachen

Dann verrät er TAG24, warum der Bau in Pieschen günstiger ausfällt: "Die Wohnungen sind durchoptimiert, der Fokus liegt auf der Funktionalität."

Anzeige
Architekt Ludger Kilian (66, l.) und Steffen Jäckel (55, Geschäftsführer WiD) freuen sich auf einer Loggia über die Fertigstellung.  © Christian Juppe
Viele der Wohnungen sind mit einem Balkon ausgestattet.  © Christian Juppe
Am Samstag fanden Führungen durch die Wohneinheiten statt.  © Christian Juppe
Die hohen Fenster lassen viel Licht in die Räume.  © Christian Juppe

Ohne Wohnberechtigungsschein geht nichts

Im kleineren Nachbargebäude sind sieben der insgesamt 29 Wohnungen zu finden.  © Christian Juppe

Keine Fensterbänke aus Naturstein, sondern mit Kunststoffbeschichtung. Auf den Parkettboden wurde zugunsten eines pflegeleichten PVC-Belags mit Holzoptik verzichtet. Gefliest ist nur das Bad - nicht aber die Küche, die sich offen an das Wohnzimmer anschließt. Die Wände sind mit Raufasertapete versehen.

Trotzdem verfügen die zwischen 65 und 75 Quadratmeter großen Wohneinheiten über Annehmlichkeiten: einen Balkon oder eine überdachte Loggia, eine Fußbodenheizung (Fernwärme) und Glasfaseranschluss. Die hohen Fenster mit niedriger Brüstung sind dreifach verglast, in einem der beiden Treppenhäuser gibt es einen Fahrstuhl.

"Wir haben sparsam gewirtschaftet", sagt Kilian stolz. Das Ergebnis: eine Kaltmiete von 7,20 Euro pro Quadratmeter. "Für einen Neubau ist das ein Geschenk des Himmels", jubelt der Architekt. Die Liste der Interessenten ist entsprechend lang, ein Großteil der Wohnungen (Bezug ab 1. August) über die WiD und das Sozialamt bereits vergeben.

Dresden Lokal Schmutziger Schummel pünktlich zum Start: Sperrmüll-Sabotage gegen das Louisenfest!

Grundvoraussetzung für die Anmietung ist ein Wohnberechtigungsschein. Wer das neue Wohnquartier kennenlernen wollte, konnte am Samstag zwischen 11 und 16 Uhr zu Führungen in die Moritzburger Straße 51 kommen.

Mehr zum Thema Dresden Lokal: