Große Freude in Gittersee! Die Windbergbahn kann endlich ihren Bahnhof sanieren
Dresden - Lauter Jubel und große Freude bei den Windbergbahnern! Aus dem Budget für Stadtteilförderung des Ortsamts Dresden-Plauen fließen insgesamt 117.000 Euro nach Gittersee. Mit dem Geld soll der 1907 erbaute Bahnhof grundlegend saniert werden. Das ist wichtig, denn der Verein hat viel vor.
Einst vor allem für den Bergbau genutzt, verband die Windbergbahn Gittersee, Freital und die angrenzenden Ortschaften mit Dresden. Mit dessen Ende geriet die Bahnstrecke aber zunehmend in Vergessenheit. Streckenabschnitte wurden stillgelegt, andere sogar ganz abgebaut.
Seit vielen Jahren kümmert sich der Windbergbahn e. V. nun um den Erhalt des technischen Denkmals. Vor allem in den vergangenen Jahren hat er sichtbare Erfolge vorzuweisen.
Inzwischen haben die 60 Mitglieder (15-25 aktive) schon 3,2 Kilometer wieder nutzbar gemacht. 2019 rollte der erste Personenzug, auch für dieses Jahr sind zahlreiche Fahrtage und Mottofahrten geplant.
Start in die neue Saison ist am Ostersonntag (9. April). Dann pendelt die Bahn zwischen Dresden-Gittersee und dem Haltepunkt Leisnitz / Schloss Burgk.
Parallel dazu wird inzwischen endlich auch der alte Bahnhof saniert. Das freut Mike Scholz (52) und Michael Topf (46) vom Verein. 130.000 kostet das Projekt, das neben der Förderung auch einer Instandsetzungsrücklage finanziert wird.
Das haben die Windbergbahner mit dem Bahnhof in Dresden-Gittersee vor
Bis auf das Skelett wird praktisch alles neu gemacht oder überarbeitet, so Scholz. Die Bretter an der Wand, Fenster, Türen, Dach, Schornsteine, Sockel, Fußböden, ... - fertig werden soll alles noch in diesem Jahr.
Scholz ist übrigens Mikrotechnologe von Beruf, stammt aus Striesen und ist über einige Umwege zum Verein gekommen. Gittersee sei damals komplettes Neuland für ihn gewesen, lacht er. Inzwischen ist er seit 21 Jahren Mitglied und steckt so manche freie Minute in die Windbergbahn.
Genauso wie Softwareentwickler Michael Topf (seit 2009 im Verein). Der hat es sich auf die Fahne geschrieben, die kleine Ausstellung im Inneren des Hauses auf ein neues Level zu heben. "Bislang habe das alles noch den guten alten Wandzeitungscharakter der DDR."
Doch soll im sanierten Bahnhof nicht nur die Vergangenheit gehuldigt, sondern auch die Gegenwart gelebt werden.
Man wolle das Gebäude öffnen, so Scholz. Für andere Vereine, soziale Themen, Schulklassen, Jugendgruppen, Wandergruppen und so weiter. Der Stadtteil - in dem es ansonsten doch relativ ruhig ist - soll einfach von dem sanierten Gebäude profitieren.
Titelfoto: Norbert Neumann