Hier wurde die Legende von Winnetou erschaffen: Karl Mays Villa steht zum Verkauf!

Dresden - Hinter blühenden Sträuchern und einer Mauer aus Naturstein versteckt sich das Haus, im Hintergrund ragen die Weinhänge auf. Die "Villa Agnes" in Radebeul ist nicht irgendein Gebäude: Sachsens berühmtester Schriftsteller, Karl May (1842-1912), erschuf hier die weiten Welten der Prärie um seine Helden Winnetou und Old Shatterhand. Nun steht das altehrwürdige Anwesen (Baujahr 1880) zum Verkauf.

Das Anwesen (1550 Quadratmeter Grundstücksfläche) liegt unweit der Radebeuler Weinberge.
Das Anwesen (1550 Quadratmeter Grundstücksfläche) liegt unweit der Radebeuler Weinberge.  © Eric Münch

Für schlappe 1,4 Millionen Euro soll es den Besitzer wechseln. Die Nachfrage für das Haus an der Lößnitzgrundstraße ist hoch. "Es gibt einen großen Fan-Kreis, viele haben die Bücher gelesen", sagt Makler Heiko Janitschke (53).

Der Berliner ist seit der Kindheit mit den Abenteuer-Romanen vertraut, gelang über sein Netzwerk an das Prestige-Objekt. "Ein Großteil der Interessenten kommt aus der Region, viele sind Unternehmer."

Das Herzstück ist der Wohnbereich im Haupthaus: Fünf Zimmer, dazu Bad und Wintergarten, insgesamt 160 Quadratmeter. Daneben gibt es noch zwei weitere Wohnungen mit jeweils 120 Quadratmetern (sind vermietet, werden mitverkauft). Für das Wohnen in gehobenem Ambiente werden 1730 Euro Kaltmiete/Monat fällig.

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Die Noch-Eigentümer lebten drei Jahrzehnte in der Idylle, brachten das Ensemble mit viel Herzblut wieder in Schuss. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Wohnraum ist mit Parkett, das Bad mit Marmorboden und Marmorwänden ausgestattet. Die Fußbodenheizung hätte bestimmt auch dem alten Karl gefallen.

Sein kleines Arbeitszimmer kann ebenso von den Nachfolgern als solches genutzt werden. Und im Keller wartet sogar ein Wellnessbereich mit Whirlpool und Sauna.

Hier entstand Weltliteratur: In dem kleinen Arbeitszimmer mit Gartenblick schrieb Karl May (1942-1912) Abenteuer-Romane wie "Winnetou 1" und "Der Ölprinz".
Hier entstand Weltliteratur: In dem kleinen Arbeitszimmer mit Gartenblick schrieb Karl May (1942-1912) Abenteuer-Romane wie "Winnetou 1" und "Der Ölprinz".  © Eric Münch
Der Wellnesskeller mit Whirlpool und Sauna hätte bestimmt auch dem alten Karl zugesagt.
Der Wellnesskeller mit Whirlpool und Sauna hätte bestimmt auch dem alten Karl zugesagt.  © Eric Münch

Garten, Springbrunnen und ein achteckiger Gartenpavillon: Karl Mays Villa hat Einiges zu bieten

Bleiglasfenster werfen buntes Licht in die im Sommer angenehm kühlen Räume.
Bleiglasfenster werfen buntes Licht in die im Sommer angenehm kühlen Räume.  © Eric Münch

Wer nach dem Dampfbad durch die bunten Bleiglasfenster (vermutlich Originale) nach draußen blickt, hat Grund zur Freude. In dem etwa 600 Quadratmeter großen Garten ist genug Platz für ausschweifende Grillpartys oder Wildwestspiele.

Die Terrasse ist nach Süden gerichtet. Dahinter plätschert ein Springbrunnen.

Doch das Highlight der Anlage befindet sich an deren Peripherie: Der achteckige Gartenpavillon mit Kupferhaube und Wetterfähnchen wurde 1994 aufwendig saniert.

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Hier lässt sich bei bestem Blick auf das Kleinod eine stilvolle Kaffeepause einrichten.

Ein achteckiger Pavillon ragt am südöstlichen Rand des Grundstückes auf.
Ein achteckiger Pavillon ragt am südöstlichen Rand des Grundstückes auf.  © Montage: Eric Münch

Das letzte Wort haben die Eigentümer

Makler Heiko Janitschke (53) freut sich, das Prestige-Objekt (Baujahr 1880) vermitteln zu dürfen.
Makler Heiko Janitschke (53) freut sich, das Prestige-Objekt (Baujahr 1880) vermitteln zu dürfen.  © Eric Münch

Wer letztendlich den Zuschlag für die Villa im Ortsteil Oberlößnitz bekommt, hängt nicht nur vom Geld ab. "Natürlich machen wir einen Finanzcheck, geben eine Empfehlung ab", sagt Makler Janitschke. Doch das letzte Wort haben die Eigentümer.

Karl May bewohnte das Kleinod übrigens zwischen 1891 und 1895. Genau in dieser Zeit soll er mutmaßlich in diesem Haus die Abenteuerromane "Winnetou 1" und "Der Ölprinz" geschrieben haben.

Danach zog er mit Ehefrau Emma knapp 1500 Meter um - das Gebäude wurde später zur Villa "Shatterhand".

Titelfoto: Montage: Eric Münch (3)

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