Mieter bekommen mehr Macht: Mieterbeiräte bei WiD kommen!

Dresden - Sie helfen bei Fragen zu Nebenkosten, der Gartennutzung oder bei Streitigkeiten mit dem Vermieter: Mieterbeiräte sind bereits in vielen deutschen Städten zu finden. Nun macht das Modell auch in Dresden Schule.

Nebenkosten, Parkplätze oder Mieterhöhungen sind Themen, bei denen die Beiräte in Zukunft vermitteln können.
Nebenkosten, Parkplätze oder Mieterhöhungen sind Themen, bei denen die Beiräte in Zukunft vermitteln können.  © picture alliance / dpa-tmn

Ein entsprechender Antrag wurde auf Initiative der "Dissidenten"-Fraktion vergangene Woche im Stadtrat bewilligt.

OB Dirk Hilbert (52, FDP) und seine Verwaltung sind dazu aufgefordert, Bewohnern von Häusern der stadteigenen WiD (rund 1000 Wohnungen im Bestand) Mitsprache-Rechte einzuräumen. Demnach soll einer Wohneinheit ab sechs Mietparteien ein zweiköpfiger Beirat (Vorsitzender und Stellvertreter, beide ehrenamtlich) zugeteilt werden.

Aus Sicht der "Dissidenten" wird durch die neuen "Mieter:innenbeiräte", wie das Gremium im Antrag genannt wird, das Leben in den Mehrfamilienhäusern demokratischer gestaltet.

Im März wächst der Bestand der stadteigenen WiD auf rund 2200 Wohnungen (Symbolfoto).
Im März wächst der Bestand der stadteigenen WiD auf rund 2200 Wohnungen (Symbolfoto).  © Norbert Neumann

Stadtrat Schmelich von den Dissidenten sieht sich am Ziel

Stadtrat Michael Schmelich (69, Dissidenten) trieb das Vorhaben seit vergangenem Jahr energisch voran.
Stadtrat Michael Schmelich (69, Dissidenten) trieb das Vorhaben seit vergangenem Jahr energisch voran.  © Steffen Füssel

Stadtrat Michael Schmelich (69): "Es geht hier um eine Grundidee unseres Gemeinwesens, nämlich Partizipation." Es sei wichtig, Menschen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld in Entscheidungen mit einzubeziehen.

Der Beschluss kommt aus seiner Sicht zum richtigen Zeitpunkt: Durch den Zukauf der 1213 Wohnungen von Vonovia (87 Millionen Euro) im März wächst der Bestand der WiD - und damit auch der Einfluss der Beiräte.

Titelfoto: Montage: picture alliance / dpa-tmn, Steffen Füssel

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