Nach Markenstreit in München: Dresdner Brauhaus macht sich vom Hof

Dresden - Der Bierkrieg ist entschieden. Das Münchner Hofbräuhaus hat erreicht, was es wollte: Die Marke "Dresdner Hofbrauhaus" wird gelöscht. Hopfen und Malz sind damit nicht verloren. Lebensmittelhändler John Scheller (43) hat schon eine neue Idee, den Traditionsgerstensaft, den er zehn Jahre lang brauen ließ und unter diesem Namen verkaufte, neu zu vermarkten.

John Scheller (43) verkauft sein Dresdner Hofbrauhaus-Bier noch, bis es alle ist.
John Scheller (43) verkauft sein Dresdner Hofbrauhaus-Bier noch, bis es alle ist.  © Holm Helis

"Das hat nichts mehr mit dem Dresdner Hofbrauhaus zu tun", verrät er über sein neues Bier-Projekt. Nicht nur der Name verschwindet. Auch das historische Bild des Dresdner Hofbrauhauses wird nicht mehr auf den Pils- und Schwarzbierflaschen prangen.

Sogar am historischen Ort in Cotta, wo seit 1872 der höfische Gerstensaft (seit 1731) gesiedet wurde und heute einer der vier Edeka-Märkte John Schellers steht, macht sich das Brauhaus vom Hof: Dort wird der Schriftzug "Dresdner Hofbrauhaus" von der Gebäudewand entfernt.

Scheller ist traurig, das Dresdner Hofbrauhaus war sein "Kind". Aber er ist auch erleichtert, dass der jahrelange Streit mit einem Vergleich nun beendet wurde. In ein bis zwei Monaten will er seine neue Idee präsentieren. "Dresdner Hofbrauhaus" dürfte indes zur Bückware werden: Es wird noch verkauft, solange der Vorrat reicht.

Der Schriftzug Dresdner Hofbrauhaus wird entfernt.
Der Schriftzug Dresdner Hofbrauhaus wird entfernt.  © dpa/Sebastian Kahnert

Das Hofbräu (HB) des Münchner Hofbräuhauses sucht man in seinen Märkten übrigens vergebens. "Die Marke führen wir ab sofort nicht mehr", so Scheller.

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, dpa/Sebastian Kahnert

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