Neu aufbereitet und repariert: Vonovia schickt Dresdens Schrotträder nach Afrika

Dresden - Was passiert eigentlich mit Dresdens Schrott-Fahrrädern? Großvermieter Vonovia fand eine nachhaltige Lösung.

Daniel Noack (40, l.) und Andreas Becker (60) haben sich ein System ausgedacht, um alle 600 Fahrräder in den Sattelschlepper zu bekommen.
Daniel Noack (40, l.) und Andreas Becker (60) haben sich ein System ausgedacht, um alle 600 Fahrräder in den Sattelschlepper zu bekommen.  © Norbert Neumann

So rollte am Wochenende ein großer Sattelschlepper vor, 600 Fahrräder wurden verladen.

"Die meisten stammen aus unseren Objekten in Dresden", erklärte Regionalleiter Matthias Laser (45) von der Vonovia. Nachdem sich immer wieder Mieter gemeldet haben, weil ungenutzte Räder in den Kellern herumstanden, beschloss man zu handeln.

So bekamen Gärtner, Elektriker, Entrümpler oder Maler den Auftrag, alles einzusammeln, was nach Fahrrad aussah oder noch daran erinnerte, sagt Laser.

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"Mancher Rahmen rostete in einer Hecke vor sich hin. Oder ein Fahrrad stand vergessen in einem Keller. Das haben wir alles eingesammelt."

Regionalleiter Matthias Laser (45) stellte die Teamleistung in den Vordergrund: Ein halbes Jahr wurden Schrott-Fahrräder bei Vonovia gesammelt.
Regionalleiter Matthias Laser (45) stellte die Teamleistung in den Vordergrund: Ein halbes Jahr wurden Schrott-Fahrräder bei Vonovia gesammelt.  © Norbert Neumann

Beim Verein Spectrum in Aachen werden die Drahtesel flott gemacht, dann geht es nach Afrika

Egal in welchem Zustand: Außer Tandems und Dreirädern nimmt Spectrum in Aachen alle Fahrräder an und arbeitet damit weiter.
Egal in welchem Zustand: Außer Tandems und Dreirädern nimmt Spectrum in Aachen alle Fahrräder an und arbeitet damit weiter.  © Norbert Neumann

Der nächste Schritt führt nach Aachen zum Verein Spectrum. Dort werden die Drahtesel von Menschen mit sozialen Schwierigkeiten wieder aufgemöbelt. Dann übernimmt Velafrica. Der Verein verschifft die reparierten Räder auf den schwarzen Kontinent.

Da werden sie von der Elfenbeinküste bis Madagaskar an Dorfbewohner verschenkt und erhalten so ein zweites Leben, statt in der Schrottpresse zu landen.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann

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