Rechte Demos in Dresden: Polizeipräsident spricht von "konfrontativer Einsatzlage"

Dresden - Doppelabsicherung rund um das Gedenken: Am Samstag wollen ab 14 Uhr Neonazis, am Montag dann das Querdenken-Spektrum zu sogenannten Gedenkmärschen durch die Stadt. Dagegen regt sich Protest.

Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig (59) erwartet eine "konfrontative Einsatzlage" bei den kommenden Demonstrationen von Neonazis und Querdenkern.
Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig (59) erwartet eine "konfrontative Einsatzlage" bei den kommenden Demonstrationen von Neonazis und Querdenkern.  © Ove Landgraf

Die Polizei will mit Verstärkung aus bis zu sechs Bundesländern Auseinandersetzungen verhindern. "Die Vorbereitungen im Planungsstab laufen bereits seit Anfang des Jahres", sagt Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig (59).

"Wir erwarten für den Sonnabend eine konfrontative Einsatzlage." Neonazis mobilisieren hier ab 14 Uhr in die Innenstadt, vermutlich an den Hauptbahnhof. "Das Einsatzgebiet wird sich an diesem Tag auf den Bereich zwischen Hauptbahnhof und Elbe konzentrieren", so der Polizeipräsident.

Die Beamten rechnen mit rund 750 Teilnehmern. Wie schon im vergangenen Jahr dürfte der "Tag der Ehre" in Budapest ebenfalls einige Neonazis aus Deutschland abziehen. Die Polizei hält beim Gegenprotest 1000 Teilnehmer, überwiegend aus Sachsen, für realistisch.

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"Wir werden Protest in Hör- und Sichtweite auf jeden Fall ermöglichen", so Rodig.

Querdenken am Montag auf der Straße - Keine "Bombenholocaust"-Transparente zulässig!

Ein solches Transparent mit der Aufschrift "Bombenholocaust" soll bei den diesjährigen Protestzügen nicht zu sehen sein, kündigte Polizeipräsident Rodig an.
Ein solches Transparent mit der Aufschrift "Bombenholocaust" soll bei den diesjährigen Protestzügen nicht zu sehen sein, kündigte Polizeipräsident Rodig an.  © Eric Hofmann

Aber auch konsequentes Vorgehen gegen Störer kündigt er an. Dass wie im vergangenen Jahr Transparente mit der Aufschrift "Bombenholocaust" getragen werden, soll es nicht geben: "Wir werden als Polizei nicht zulassen, dass mit derartigen Transparenten durch die Stadt gezogen wird", so der Präsident.

Doch auch am 13. Februar selbst wollen widersprüchliche Lager auf die Straße: Ab 16 Uhr will der umstrittene Komiker Uwe Steimle (59) am Kulturpalast auftreten, dagegen richtet sich eine Gegenkundgebung.

Das Querdenker-Milieu wiederum ruft zu einer eigenen Menschenkette zwischen 15.30 Uhr und 17.15 Uhr auf, ein Einreihen in die offizielle Kette anschließend könnte folgen. Ab 20 Uhr will ebenfalls das Querdenker-Spektrum von der Lennéstraße zum Postplatz ziehen, dort eine Kundgebung abhalten.

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Auf diesem Weg wird sie von einer Gegendemo begleitet, die bereits 18 Uhr am Alaunplatz startet, ein zweiter Demo-Zug will vom Fritz-Foerster-Platz aus zum Postplatz.

Auch hier rechnet die Polizei mit Blockadeversuchen: "Wir werden im Einzelfall entscheiden, wie wir damit umgehen", so der Polizeipräsident.

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf, Linda Drewanz

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