Saisonstart an Wasserskianlage Leuben: Diese hohe Summe haben 30 Meter Umzug den Chef gekostet
Dresden - Um das verheerende Operetten-Feuer zu löschen, war die Feuerwehr auch an der Kiesgrube Leuben zum Wasserziehen angerückt. Dort heißt es an der Wasserskianlage jetzt wieder: Sport frei!

Um wieder öffnen zu dürfen, ist Betreiber Martin Riedel (52) wie von der Verwaltung vorgegeben in den letzten Monaten mit seinen Container-Bauten vom Ufer ein paar Meter weiter hinter eine Hecke gezogen. Das hat ihn nicht nur massiv Nerven gekostet ...
Zur Erinnerung: Vor 20 Jahren hatte der Unternehmer seine Container in Abstimmung mit dem Rathaus am Ufer des Kiessees im Landschaftsschutzgebiet aufgebaut.
Ein Gericht erklärte die Regelung Jahre später für unwirksam, nach jahrelanger Duldung musste Riedel auf Druck der grünen Verwaltungsspitze vom Ufer weichen - entgegen dem wiederholt erklärten Willen des Stadtrates.
Sein neuer Standort für die Container liegt nur 30 Meter weiter und damit außerhalb des Schutzgebietes.
"Ich habe noch nie so einen Aufwand gehabt und so massiv in die Natur eingegriffen", erklärt Riedel. So habe er eine intakte Wiese aufbaggern und neue Leitungen für Wasser und Strom verlegen müssen.



Noch immer schüttelt Riedel den Kopf

Einen lehmartigen Weg habe er mit Beton verstärkt, damit er überhaupt die (zwischenzeitlich ausgelagerten) Container an den neuen Platz hinter einer meterhohen Hecke transportieren konnte. Insgesamt habe ihn das mehr als 100.000 Euro gekostet, ein Großteil für die Umrüstung der Technik, die nun teils in einem Mast am Wasser anstatt wie zuvor in einem Container verbaut ist.
Noch immer schüttelt Riedel den Kopf, wenn er über den aus seiner Sicht absurden Umzug nachdenkt. "Aber ich bin froh, es jetzt überstanden zu haben. Die nervliche und seelische Belastung war groß", sagt er. Am neuen Hecken-Areal soll es anders als am Ufer zunächst nur eine eingeschränkte Gastro mit Getränken (Limo, Kaffee, Bier) und ab dem Wochenende auch Eis geben.
Erste Gäste (rund 30.000 kamen pro Jahr) fegten seit Saison-Eröffnung Anfang Juni bereits übers Wasser. "Sportler und Besucher freuen sich, dass es weitergeht", sagt Riedel. Und vielleicht kann er sogar wieder zurück ans Ufer umziehen!
"Nach Stadtratsbeschluss arbeitet die Verwaltung aktuell an einem neuen Bebauungsplan, der das sowie die Einrichtung einer Badestelle ermöglichen soll", sagt Stadtrat Steffen Kaden (54, CDU). Das dürfte allerdings mindestens noch zwei Jahre dauern ...
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel (2)