Dresden - Auf der Leipziger Straße 110 in Dresden hat im September ein Tattoostudio eröffnet, das ausschließlich Frauen empfängt. Während die Kundinnen begeistert sind, fühlen sich viele Männer dadurch provoziert.
Hinter dem mutigen Konzept steckt die 20-jährige Hanna Metzner, die bereits vermutet hat, dass ihr Geschäftsmodell anecken könnte.
"Natürlich habe ich mit Kritik gerechnet, weil es in Dresden so etwas sonst noch nie gab", erklärte die Tätowiererin im Gespräch gegenüber TAG24.
Mit ihrem TZR’s Tattoostudio geht Hanna bewusst einen anderen Weg - und sorgt damit für Gesprächsstoff.
Während viele Kundinnen begeistert auf ihr Angebot reagieren, kommen die negativen Kommentare überwiegend von Männern. Aussagen wie "Mit diesem Konzept gehst du pleite" kann die junge Studioinhaberin jedoch nur belächeln.
Denn "dafür lieben die Frauen es zu sehr, sich sicher und geborgen zu fühlen", so Hanna. Ihr voller Terminkalender bestätigt das - die Nachfrage ist enorm.
Hanna steht hinter ihrem Konzept
Die Studioinhaberin ist überzeugt von ihrem Konzept, Frauen einen "Safe Space" zu bieten.
"Safe Spaces geben Frauen die Möglichkeit, sich frei zu entfalten, ihre Körper positiv wahrzunehmen und sich selbstbewusst auszudrücken", erklärt Hanna.
Die Idee entstand nicht aus dem Nichts: Vor der Eröffnung ihres Studios berichteten ihr viele Kundinnen von negativen Erfahrungen in anderen Tattoo-Studios - genau das wollte sie in ihrem eigenen Studio besser machen.
So hat die 20-Jährige einen Raum geschaffen, in dem sich Frauen sicher, respektiert und willkommen fühlen - unabhängig von Körperform, Herkunft oder Lebensgeschichte.
Und das kommt gut an: "Sie finden es toll, dass sich endlich jemand getraut hat, so etwas zu machen und den Frauen einen geschützten Raum bieten zu können", sagt die junge Tattoo-Künstlerin und freut sich über das positive Feedback ihrer Kundinnen.
Ihr Tattoostudio ist kein Statement gegen Männer
Hanna betont, dass ihr Studio kein Statement gegen Männer ist, "sondern ein bewusster Ort für Frauen - ein Safe Space, in dem Selbstbestimmung, Vertrauen und Wohlfühlen im Mittelpunkt stehen".
Dabei ist es der 20-Jährigen wichtig, dass auch Transfrauen Zutritt haben - unabhängig davon, ob sie ihre geschlechtliche Anpassung bereits begonnen haben oder nicht. "Geboren im falschen Körper - dafür kann keiner was. Warum sollte ich diese Menschen verneinen? Die haben es bestimmt in den meisten Fällen schon schwer genug", so die junge Studioinhaberin.
Besonders am Herzen liegt ihr das Zwischenmenschliche: "In meinem Studio geht es nicht um Vorschriften oder Diskriminierung, sondern darum, Frauen einen Raum zu geben, in dem sie sich sicher, psychologisch geschützt und weniger eingeschüchtert fühlen."