Hier werden in Dresden Lebensmittel getauscht!

Dresden - Alte Klamotten können aussortiert und weggeworfen oder in Kleidercontainer gesteckt werden. Aber was macht man eigentlich mit Lebensmitteln, die wir selbst nicht mehr brauchen?

Liane Drößler (37) aus dem "KuRSiF" in Strehlen zeigt den reichen Inhalt der "Fairteiler"-Station.
Liane Drößler (37) aus dem "KuRSiF" in Strehlen zeigt den reichen Inhalt der "Fairteiler"-Station.  © Christian Juppe

Gemüse, Nudeln, Zwiebeln oder gekühlte Produkte findet man etwa an der Verteilstation am "Haus der Begegnung" in Pieschen. Den integrierten Kühlschrank gibt es hier seit rund einem Jahr.

"Immer, wenn ich selber Gegenstände oder Lebensmittel hineingebe, entstehen Gespräche und Kontakte", beschreibt Ronny Zenker (37), Ehrenamtler bei Foodsharing, den sozialen Aspekt des Tauschens.

Auch im 2020 gegründeten "KuRSiF", dem Kultur-Raum Strehlen im Frauenbildungshaus, sind sowohl ein Trockenschrank als auch ein Kühlschrank für Lebensmitteltausch vorhanden.

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"Bedürftige Menschen nutzen unter anderem diese Möglichkeit. Aber auch Studierende, die aus Gründen der Nachhaltigkeit die Nachfrage von tierischen Produkten nicht voranbringen wollen, aber ein geschenktes Steak nicht ablehnen", beschreibt Liane Drößler (37) aus dem Verein ihre Besucher.

Für Andreas Schrock (60) vom Adventshaus in Striesen ist die Möglichkeit zu tauschen auch eine Möglichkeit, glücklicher zu werden: "Es geht nicht nur um finanzielle Not, sondern um ein Miteinander, das sich über das Schenken und Beschenktwerden ergibt."

Der Tauschschrank am Haus der Begegnung in Pieschen weist neben Büchern, Kleidung und Spielen auch einen Kühlschrank auf, der von Ronny Zenker (37) gepflegt wird.
Der Tauschschrank am Haus der Begegnung in Pieschen weist neben Büchern, Kleidung und Spielen auch einen Kühlschrank auf, der von Ronny Zenker (37) gepflegt wird.  © Steffen Füssel

Die "Fairteiler" in Dresden bleiben weitgehend leer

Einen Verbesserungsvorschlag für die mobilen "Fairteiler" hat Anwohnerin Jolene Millhahn (24): Die Kisten für Essensspenden sollten bunt sein!
Einen Verbesserungsvorschlag für die mobilen "Fairteiler" hat Anwohnerin Jolene Millhahn (24): Die Kisten für Essensspenden sollten bunt sein!  © Christian Juppe

Ein trauriges, weil durchgehend leeres Bild erzeugen die mobilen "Fairteiler" in der Stadt.

"Man sollte die Kisten bunter gestalten, damit sie auch dazu verführen, hineinzuschauen", schlägt Anwohnerin Jolene Millhahn (24) zur Verbesserung vor.

In Dresden gibt es rund 25 Anlaufstationen, um Essen zu spenden oder umsonst selbst welches mitzunehmen. Die sogenannten "Fairteiler" sind dabei allesamt über ehrenamtliche Strukturen organisiert.

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Infos unter: foodsharing-dresden.de/fairteiler.

Titelfoto: Steffen Füssel

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