Umspannwerk wird ertüchtigt: Neue Stromkunden mit (genügend) Spannung erwartet
Dresden - Der Strombedarf in Dresden steigt stetig. SachsenNetze beginnt deshalb frühzeitig mit dem Ausbau des Hochspannungsnetzes. Ein zentraler Ort dieser Maßnahmen ist derzeit das Umspannwerk in Räcknitz.

In gut zwei Jahren eröffnet ESMC eine neue Fabrik. Bereits 2026 will Infineon mit der "Smart Power Fab" seine Chip-Produktion ausweiten.
Beides treibt den Stromverbrauch in die Höhe. Hinzu kommen Megatrends wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI), Elektromobilität oder der breite Einsatz von Wärmepumpen.
Parallel speisen immer mehr kleine Solaranlagen und Windanlagen Energie ins Netz - eine Herausforderung für die Infrastruktur.
2023 lag der Stromverbrauch in Dresden bei etwa 2,8 Terawattstunden Strom. "Bis 2030 sind es voraussichtlich deutlich über drei Terawattstunden", schätzt Steffen Heine (60), Geschäftsführer bei SachsenNetze.



Strombedarf steigt: Netzknoten in Räcknitz wird erweitert
Um das zu bewältigen, müssen neue Leitungen im Stadtgebiet verlegt und Umspannwerke (UW) ausgebaut werden.
Der Netzknoten in Räcknitz bekommt bis zum Jahresende eine größere und leistungsstärkere 110-Kilovolt-Schaltanlage.
Das Ziel: Mehr Strom aufnehmen, umwandeln und über ein 14 Kilometer langes Kabel in den Norden leiten. Gleichzeitig versorgt Räcknitz auch die Südvorstadt und Coschütz (mit Wasserwerk), die TU und ein Gewerbegebiet. Ein Abschalten während der Arbeiten ist deshalb nicht möglich.
Neun Millionen Euro kostet allein die UW-Modernisierung, gut zwei Drittel davon entfallen auf die neue Technik von "Siemens Energy" (Berlin). Perspektivisch soll für die Chip-Industrie im Norden noch ein weiteres UW (bei Altwilschdorf) hinzukommen.
Dieser Bau wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Der steigende Strombedarf muss jedoch schon vorher gedeckt werden.
Titelfoto: Montage: Petra Hornig