Umspannwerk wird ertüchtigt: Neue Stromkunden mit (genügend) Spannung erwartet

Dresden - Der Strombedarf in Dresden steigt stetig. SachsenNetze beginnt deshalb frühzeitig mit dem Ausbau des Hochspannungsnetzes. Ein zentraler Ort dieser Maßnahmen ist derzeit das Umspannwerk in Räcknitz.

Die neue Schaltanlage kommt rein, die alte (Baujahr 2003) raus: Im Umspannwerk Räcknitz (westlich der Bergstraße) herrscht derzeit reges Treiben.  © Petra Hornig

In gut zwei Jahren eröffnet ESMC eine neue Fabrik. Bereits 2026 will Infineon mit der "Smart Power Fab" seine Chip-Produktion ausweiten.

Beides treibt den Stromverbrauch in die Höhe. Hinzu kommen Megatrends wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI), Elektromobilität oder der breite Einsatz von Wärmepumpen.

Parallel speisen immer mehr kleine Solaranlagen und Windanlagen Energie ins Netz - eine Herausforderung für die Infrastruktur.

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2023 lag der Stromverbrauch in Dresden bei etwa 2,8 Terawattstunden Strom. "Bis 2030 sind es voraussichtlich deutlich über drei Terawattstunden", schätzt Steffen Heine (60), Geschäftsführer bei SachsenNetze.

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Energiewende und Netzausbau: SachsenNetze-Geschäftsführer Steffen Heine (60) hat in den kommenden Jahren eine Mammut-Aufgabe vor der Brust.  © Petra Hornig
Durch den Ausbau der Chip-Industrie steigt stadtweit der Stromverbrauch.  © imago/Sylvio Dittrich
Auch die Freileitungen südlich des Netzknotens werden umgebaut.  © Petra Hornig

Strombedarf steigt: Netzknoten in Räcknitz wird erweitert

Um das zu bewältigen, müssen neue Leitungen im Stadtgebiet verlegt und Umspannwerke (UW) ausgebaut werden.

Der Netzknoten in Räcknitz bekommt bis zum Jahresende eine größere und leistungsstärkere 110-Kilovolt-Schaltanlage.

Das Ziel: Mehr Strom aufnehmen, umwandeln und über ein 14 Kilometer langes Kabel in den Norden leiten. Gleichzeitig versorgt Räcknitz auch die Südvorstadt und Coschütz (mit Wasserwerk), die TU und ein Gewerbegebiet. Ein Abschalten während der Arbeiten ist deshalb nicht möglich.

Neun Millionen Euro kostet allein die UW-Modernisierung, gut zwei Drittel davon entfallen auf die neue Technik von "Siemens Energy" (Berlin). Perspektivisch soll für die Chip-Industrie im Norden noch ein weiteres UW (bei Altwilschdorf) hinzukommen.

Dieser Bau wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Der steigende Strombedarf muss jedoch schon vorher gedeckt werden.

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