Warten auf ein neues Zuhause! Immer mehr Hunde, Katzen & Co. im Dresdner Tierheim

Dresden - Ihr wolltet schon immer mal einen Königspython im Wohnzimmer haben? Dann solltet Ihr dem städtischen Tierheim einen Besuch abstatten. Denn hier warten viele tierische Zeitgenossen auf einen neuen Besitzer.

Sie genossen die warmen Frühlingstemperaturen: Mischling Bacardi (3) mit Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (47, Linke) und Tierheimleiter Florian Hanisch (37).
Sie genossen die warmen Frühlingstemperaturen: Mischling Bacardi (3) mit Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (47, Linke) und Tierheimleiter Florian Hanisch (37).  © Petra Hornig

463 Lebewesen jeder Größe und Form wurden im vergangenen Jahr aus der Anlage in Dresden-Stetzsch vermittelt. Nicht immer fällt die Suche nach einem neuen Herrchen oder Frauchen leicht. So sind von insgesamt 38 Hunden, die derzeit im Heim wohnen, nur 17 vermittelbar. Der Rest gilt als zu gefährlich, kränklich oder schlecht erzogen.

Auch zwischen den neun haupt- und 20 ehrenamtlichen Tierpflegern und ihren Schützlingen läuft nicht immer alles glatt, kommt es schon mal zu Reibereien. "Vieles ist Übungssache", erklärt Heimleiter Florian Hanisch (37).

Manche Tiere wie Hunde-Mischling Bacardi (3) sind schlicht unterfordert, wurden von den Herrchen ständig weitergereicht.

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Größere Sorgen machen Hanisch hingegen wütende Ex-Halter: "Hier kommen manchmal Leute vorbei, die wollen Sie nicht treffen. Da wird dann auch die Polizei gerufen."

Hunde, Katzen, Nager, Reptilien: 2023 wurden 899 Tiere im Heim in Dresden aufgenommen. Die meisten kamen auf behördliche Anordnung (Zwangspflege). Viele Besitzer geben ihre Fellnasen aus Überforderung mit der Erziehung ab, andere Tiere werden irgendwo gefunden.

Probleme bereiten Haltern offenbar die gestiegenen Heizkosten. So wurden voriges Jahr vier Schlangen anonym in einer Styroporkiste vor dem Heim abgelegt.

Pflegerin Joana Klein (29) holte einen Königspython aus seinem Terrarium.
Pflegerin Joana Klein (29) holte einen Königspython aus seinem Terrarium.  © Petra Hornig
Igelchen Dickgeworden (etwa 6 Monate) wurde im Spätherbst gefunden, soll im Mai wieder ausgewildert werden.
Igelchen Dickgeworden (etwa 6 Monate) wurde im Spätherbst gefunden, soll im Mai wieder ausgewildert werden.  © Petra Hornig
Kann schlecht mit anderen Miezen, dafür gut mit Menschen: Kater Charly (10) wird von Tierpflegerin Madlen Wunderlich (40) liebevoll umsorgt.
Kann schlecht mit anderen Miezen, dafür gut mit Menschen: Kater Charly (10) wird von Tierpflegerin Madlen Wunderlich (40) liebevoll umsorgt.  © Petra Hornig

Das Tierheim ist auf Spenden angewiesen

Und auch die Einrichtung selbst muss aufs Geld schauen. Mit 229.000 Euro aus Nachlässen gab es rund neun Prozent weniger als noch 2022. "Wir sind hier weiter dringend auf Spenden angewiesen", machte Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (47, Linke), die zu Hause Meerschweinchen und Katzen hat, deutlich.

Wer sich nach einem neuen Mitbewohner umschauen möchte, bekommt an den Tagen des offenen Tierheims (13. April und 28. September) die passende Gelegenheit. Infos unter: www.dresden.de/tierheim.

Titelfoto: Petra Hornig (4)

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