Was macht die steile Wand vorm Residenzschloss?

Dresden - Eine hohe Blechfront ziert seit Neuestem die Fassaden am Dresdner Residenzschloss. Dabei handelt es sich nicht etwa um ein unvollendetes Christo-Projekt. Das Schloss wird fast zwei Jahre nach dem spektakulären Einbruch ins Grüne Gewölbe einbruchssicherer gemacht.

Blech, soweit das Auge reicht: Der Westflügel des Schlosses ist mit einer riesigen Wand abgeschirmt.
Blech, soweit das Auge reicht: Der Westflügel des Schlosses ist mit einer riesigen Wand abgeschirmt.  © Norbert Neumann

An der Fassade des Westflügels werden in den nächsten Monaten "bauliche Maßnahmen" durchgeführt, bestätigt der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB).

"Die Maßnahmen sind Teil der regelmäßig zu aktualisierenden Sicherheitskonzeption, die seit dem Einbruch in das Historische Grüne Gewölbe nochmals angepasst wurde", so SIB-Sprecher Alwin-Rainer Zipfl.

Im Klartext: Der mangelhafte Einbruchschutz soll verbessert werden.

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Details des Sicherheitskonzeptes gibt der SIB nicht preis, deshalb auch der Blechschutz.

Gemunkelt wird, dass neben verbesserter Kameratechnik zudem an Fenstern und Wänden Sensortechnik verbaut wird, um Einbrüche unmöglich zu machen.

Zwar sind Grünes Gewölbe und Neues Grünes Gewölbe weiterhin geöffnet, doch sind Teile des letzteren zeitweise nicht zugänglich. Ärgerlich!

Am Montag arbeiteten Bauarbeiter weiter an dem verdeckten Gerüst.
Am Montag arbeiteten Bauarbeiter weiter an dem verdeckten Gerüst.  © Norbert Neumann

Soko Epaulette erhielt 1680 Hinweise zu Einbruch ins Grüne Gewölbe

Vor knapp zwei Jahren waren die Juwelendiebe in das offenbar zu schwach abgesicherte Grüne Gewölbe eingestiegen.
Vor knapp zwei Jahren waren die Juwelendiebe in das offenbar zu schwach abgesicherte Grüne Gewölbe eingestiegen.  © dpa/Sebastian Kahnert

Am Montag liefen (bei nicht reduziertem Eintrittsgeld) bereits die Besucher des Neuen Grünen Gewölbes vor eine weiße Wand, statt das berühmte goldene Kaffeeservice (1701) und den Großmogul (1708) bewundern zu können, wie der Leiter einer Reisegruppe bestätigte.

Die Soko Epaulette ist weiterhin mit bis zu 42 Beamten tätig. 1680 Hinweise erhielten die Ermittler, seit Monaten gehen kaum weitere ein.

Eine heiße Spur gibt es immer noch nicht.

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"Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Soko Epaulette sind weiterhin zuversichtlich, den Verbleib der Beute klären zu können und den entwendeten Schmuck zurückzuerlangen", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (46).

Titelfoto: Norbert Neumann

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