Wie einst 1848: Festungs-Chef erobert den Königstein durch den Kamin!

Dresden - Hier klettert der Chef noch selbst. André Thieme (53), Geschäftsführer der Festung Königstein, eroberte die mehr als 800 Jahre alte Wehranlage am Sonntag auf ganz besondere Weise: Er kraxelte auf den Spuren von Schornsteinfeger-Geselle Sebastian Abratzky.

Obacht, der Chef entert die Festung! André Thieme (53) auf den letzten Metern beim Aufstieg auf Königstein.
Obacht, der Chef entert die Festung! André Thieme (53) auf den letzten Metern beim Aufstieg auf Königstein.  © Eric Münch

Am 19. März 1848 war der damals 18-Jährige keck durch einen natürlichen Felskamin nach oben geklettert. Bis heute gilt diese Aktion als die einzige "Eroberung" der eigentlich als uneinnehmbar geltenden Festung im Elbsandsteingebirge.

Heute ist die 40 Meter lange Strecke als offizieller Kletterweg anerkannt. Zur Erinnerung an den Eroberer gab es einen Aktionstag.

Dabei kraxelten Geschäftsführer Thieme und Königsteins Bürgermeister Tobias Kummer (46) mit anderen Kletterern durch den Felskamin nach oben.

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Sie durften mit Genehmigung die Festungsmauer übersteigen. Eigentlich ist das bis heute verboten.

Verbotener Aufstieg sorgt für Arrest ... aber nur kurzfristig!

Auch Königsteins Stadtchef Tobias Kummer (46) kraxelte durch den "Abratzky-Kamin" zur Festung hoch.
Auch Königsteins Stadtchef Tobias Kummer (46) kraxelte durch den "Abratzky-Kamin" zur Festung hoch.  © Eric Münch

Abratzky handelte sich seinerzeit übrigens Arrest ein. Davon waren Thieme und Co. freilich verschont.

Bürgermeister Kummer wurde von Kerkermeister Jens Hickmann (45, l.) und Festungschef Thieme wegen des "verbotenen" Aufstiegs in Arrest genommen. Aber wirklich nur kurz.
Bürgermeister Kummer wurde von Kerkermeister Jens Hickmann (45, l.) und Festungschef Thieme wegen des "verbotenen" Aufstiegs in Arrest genommen. Aber wirklich nur kurz.  © Eric Münch

Nur symbolisch wurde Bürgermeister Kummer kurz gefangen genommen.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch

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