Nach dem Kransturz in der Dresdner City: Tote Hose im Sex-Shop
Dresden - Als am Montag der Baukran in der Dresdner Innenstadt seine Stehkraft verlor, wurde wie durch ein Wunder niemand verletzt. Schaden entstand trotzdem. Und das vor allem für Michael Kling (66): Sein "Erotic maxx" hat Zwangsurlaub.

Seit 18 Jahren betreibt er die Erotik-Boutique auf der Ferdinandstraße, die parallel zur Prager verläuft. "An guten Tagen kommen schon mal hundert Leute", sagt der studierte Sportpsychologe stolz.
Doch aktuell kann gar keiner kommen: Der Sonnenschutz versperrt den Eingang, die 6000-Euro-Leuchtreklame liegt zertrümmert davor.
Der Kran krachte auf sein Vordach, von der Fassade überm Laden geht Sturzgefahr aus. Glück im Unglück: Seine vier Angestellten und er kamen wie alle anderen mit dem Schrecken davon.
Getroffen hat es dafür aber den Geldbeutel des 66-Jährigen. 5000 Euro Umsatz fehlen ihm pro Woche, da das Geschäft nicht aufhat. Nächste Woche erst will Vermieter Vonovia die Fassade sichern, um danach zwei Teile des Vorbaus auszuschneiden.
Der Konzern rechnet mit vier Wochen Bauzeit. "Wer weiß, ob die Kunden wiederkommen, wenn die erst mal woanders waren", rätselt Kling, dessen Mietvertrag noch bis 2032 läuft.

Deshalb hofft er, vielleicht schon in zwei Wochen wieder öffnen zu können.
Titelfoto: Christian Juppe