Nach "Lindenschänke"-Schließung: Plötzlich gibt es einen neuen Wirt - und der ist nicht unumstritten

Dresden - Die einen mussten raus, der Nächste kommt. Nach der überraschenden Kündigung der Wirte Uwe (60) und Andrea Engert (52) zum Jahreswechsel hat die "Lindenschänke" nun einen neuen Wirt. Mirko Unger (46) übernimmt das beliebte, mehr als 160 Jahre alte Gasthaus in Dresden-Altmickten.

Mirko Unger (46) ist der neue Wirt der "Lindenschänke".
Mirko Unger (46) ist der neue Wirt der "Lindenschänke".  © Steffen Füssel

Im Frühjahr will er die ersten Gäste empfangen und Hochzeiten feiern. Im dann frisch renovierten Haus soll unterm Dach sogar ein Hochzeitszimmer für das Brautpaar eingerichtet werden.

Doch es wird spannend, wer an seinen Tischen Platz nimmt. Denn Unger ist in Dresden weder unbekannt noch politisch unumstritten.

Er leitete noch bis Herbst zwölf Jahre lang erfolgreich die Watzke-Wirtshäuser in der sächsischen Hauptstadt. Aber: In diese Zeit fiel auch der Auftritt des rechtsextremen AfD-Politikers Björn Höcke (50) 2017 im Ballhaus Watzke, bei dem dessen Parteifreund Jens Maier (59) Shoa und Völkermord durch die Nazis als "Schuldkult" verhöhnte. Das hat Dresden nicht vergessen.

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Entsprechend breit gefächert sind die Reaktionen im Netz auf den neuen Wirt der "Lindenschänke". Sie reichen von "Wird es dann auch AfD-Veranstaltungen wie im Watzke geben?" über "Sehr mieses Spiel von Verpächter und neuem Pächter" bis hin zu "Wir freuen uns schon auf die Eröffnung".

Die ehemaligen Besitzer der Lindenschänke haben bereits eine neue Lokalität gefunden: Uwe (60) und Andrea Engert (52) übernehmen den Trobischhof.
Die ehemaligen Besitzer der Lindenschänke haben bereits eine neue Lokalität gefunden: Uwe (60) und Andrea Engert (52) übernehmen den Trobischhof.  © Holm Helis

Unger selbst will sich in etwa fünf Wochen zu Plänen und Stand der Umbau- und Renovierungsarbeiten äußern.

Titelfoto: Steffen Füssel

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