Dresden - Das Haus P gilt als eines der ältesten Gebäude des Städtischen Klinikums in der Friedrichstadt, das 1849 eröffnet wurde. Dessen Erweiterung und Sanierung hätte im Frühjahr beginnen sollen. Doch dem Projekt fehlt bislang das nötige Kleingeld.
Ursprünglich wollte die Landesregierung 73 Millionen Euro an Fördermitteln für eines der größten Bauvorhaben im sächsischen Krankenhauswesen beisteuern.
Mit dieser Summe sollten unter anderem vier Stationen mit jeweils 35 Betten, ein Endoskopie-Bereich, ein Dutzend Dialyseplätze sowie diverse Untersuchungs- und Behandlungsräume errichtet oder erneuert werden. Teile der Inneren Medizin sind im Haus P untergebracht.
Doch aus dem Vorhaben wird vorerst nichts.
"Mangels entsprechender Haushaltsmittel konnte bisher keine Bewilligung erfolgen", schrieb Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (67, SPD) dem grünen Landtagsabgeordneten und Stadtpolitiker Thomas Löser (53) auf Nachfrage.
Insgesamt wächst der Druck in Sachsens Gesundheitswesen
Der zeigt sich empört und spricht von einem "Armutszeugnis": "Während Pflegekräfte und Ärzte tagtäglich am Limit arbeiten, scheitert die dringend notwendige Modernisierung einer kommunalen Klinik an der fehlenden Investitionsbereitschaft des Freistaates."
Trotz der Verzögerung bei der Mittelfreigabe könne das medizinische Angebot am Standort weiterhin vollständig erbracht werden, erklärte das Krankenhaus.
Sprecherin Viviane Piffczyk sagt zu TAG24: "Die Versorgung in der Stadt und der Region ist und bleibt gesichert."
Insgesamt aber wächst im Freistaat der Druck auf das Gesundheitswesen: Laut Staatsregierung warten 20 weitere Krankenhausprojekte mit einem Gesamtvolumen von 260 Millionen Euro auf ihre Bewilligung – 37 weitere Vorhaben im Umfang von rund 660 Millionen Euro sind bereits angemeldet.