Brandschutz, Glasdach, Technik: So gründlich wird das Dresdner Rathaus saniert
Dresden - Der ehemalige Haupteingang des Neuen Rathauses am Dr.-Külz-Ring ist derzeit mit dicken Spanplatten verkleidet. In dem 115 Jahre alten Gebäude findet seit Juli eine umfassende Modernisierung statt. Keine Etage bleibt davon unberührt.

Der Lichthof, 22 Meter lang und 32 Meter breit, gilt als Herzstück des Gebäudes, ist jedoch aufgrund von Mängeln im Brandschutz seit 15 Jahren ungenutzt. Mit seiner milchigen Verglasung vermittelte er bislang einen trüben Eindruck.
Nach den Plänen der Verwaltung soll der Hof künftig zu einem hellen Veranstaltungsort für bis zu 256 Personen umgestaltet werden. Die Akustik wird verbessert, das Dach durch eine transparente Stahl-Glas-Konstruktion ersetzt. Allerdings höher als bisher, oberhalb des dritten Obergeschosses (Visualisierung).
Für rund 72 Millionen Euro lässt die Stadt auf einer Baufläche von sechs Fußballfeldern die Haustechnik erneuern, alte Fenster und Lampen austauschen und die Innenräume vollständig sanieren - inklusive Putz-, Maler- und Fliesenarbeiten.
Am aufwendigsten und teuersten sind jedoch die Brandschutzmaßnahmen: 420 Meter Brandwand entstehen, 1125 Türen müssen ertüchtigt werden.





Arbeiten am Neuen Rathauses laufen seit Jahren

Sachgebietsleiter Jens Lerch (53) vom Amt für Hochbau erklärt: "Bis 2030 soll das Neue Rathaus bezugsfertig sein und Platz für bis zu 1300 Beschäftigte bieten."
Durch die zusätzlichen Arbeitsplätze könne die Verwaltung dann Ausweichstandorte wie die in der Lingnerallee oder in den Annenhöfen (am Postplatz) abmieten, ergänzt Baubürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne).
Zwischen 2011 und 2017 wurde bereits der Ostflügel mit Fest- und Plenarsaal sowie den Fraktionsräumen für rund 38 Millionen Euro saniert, bis zum vergangenen Jahr folgten Arbeiten an Dach und Außenfassaden (18 Millionen Euro).
Ein wichtiger Meilenstein ist die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage mit 625 Modulen, die Anfang November ans Netz gehen soll und künftig rund 15 Prozent des Strombedarfs des Rathauses decken wird.
Titelfoto: Bildmontage: Stefan Häßler (2)