Bröckelnde "Brandmauer" zur AfD: Wie standhaft ist die CDU im Dresdner Stadtrat?

Dresden - Obwohl CDU-Chef Friedrich Merz (67) bereits zurückruderte, sorgen seine Äußerungen über eine mögliche Kooperation zwischen CDU und AfD auf Kommunalebene auch in Dresden für Aufregung.

CDU-Chef Friedrich Merz (67) heizt auch in Dresden die Gerüchteküche an.
CDU-Chef Friedrich Merz (67) heizt auch in Dresden die Gerüchteküche an.  © Dominik Asbach/ZDF

Heike Ahnert (42), CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat: "Diese Debatte geht vollkommen an der Realität der Menschen vorbei: Die fragen sich, was zukünftig der Einkauf oder das Wohnen kostet. Sie wollen wissen, wann die Straße saniert wird oder die Schwimmhalle gebaut wird."

Und weiter: "Deshalb halten wir es in der Fraktion seit 2019 so: keine gemeinsamen Initiativen mit der AfD oder den Linken. Wenn diese Fraktionen aber Anträge einbringen sollten, die sinnvoll sind, dann werden wir dem zustimmen."

AfD-Chef Thomas Ladzinski (34) behauptet dagegen: "Es gibt partiell Gespräche zu fachpolitischen Themen mit anderen Fraktionen. Unser Ziel ist klar: Wir arbeiten auf eine bürgerliche Mehrheit im Dresdner Stadtrat hin, egal ob mit oder ohne CDU."

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Und die Freien Wähler glauben gar, dass eine mögliche Kooperation zwischen CDU und AfD "ein guter Ausblick für Dresden" sei.

Heike Ahnert (42, CDU).
Heike Ahnert (42, CDU).  © Thomas Türpe
Stefan Engel (30, SPD, l.) und André Schollbach (44, Linke).
Stefan Engel (30, SPD, l.) und André Schollbach (44, Linke).  © Bildmontage: Thomas Türpe (2)
Thomas Ladzinski (34, AfD).
Thomas Ladzinski (34, AfD).  © Eric Münch

Stadtrat Stefan Engel (30, SPD) ist dagegen empört: "Wer die AfD salonfähig macht, gefährdet Dresdens Zukunft. Eine AfD in Verantwortung wäre der Sargnagel für ein internationales, weltoffenes und wirtschaftlich erfolgreiches Dresden."

Linken-Fraktionchef André Schollbach (44): "Die CDU muss ziemlich verzweifelt sein. Sie hat inzwischen völlig ihren politischen Kompass verloren und schreckt selbst vor einer Zusammenarbeit mit der extremen Rechten nicht mehr zurück."

Titelfoto: Montage: Dominik Asbach/ZDF, Thomas Türpe

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