CDU-General Alexander Dierks im TAG24-Interview: "Wir wollen erneut klar stärkste Kraft werden"

Dresden - Die sächsische CDU stellt am Samstag bei ihrem 37. Landesparteitag in Schkeuditz erste Weichen für die nächste Landtagswahl. Im Interview sprach CDU-Generalsekretär Alexander Dierks (35) über Ziele, aber auch über die Kritik am Parteivorsitzenden und Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (47).

Alexander Dierks (35) ist seit dem 9. Dezember 2017 Generalsekretär des CDU-Landesverbandes Sachsen.
Alexander Dierks (35) ist seit dem 9. Dezember 2017 Generalsekretär des CDU-Landesverbandes Sachsen.  © Holm Helis

TAG24: Wie viele altgediente Landtagsabgeordnete haben bereits jetzt erklärt, dass sie nicht wieder zur Verfügung stehen?

Alexander Dierks: Dazu sind wir im Gespräch. Wir haben mit dem "Team 2024" ein Programm gestartet, um frühzeitig Persönlichkeiten in den Regionen zu unterstützen. Bei den Kommunalwahlen dieses Jahr waren wir erfolgreich, weil wir mit vor Ort verwurzelten Kandidaten antraten, die zupacken und nicht alles madig machen, wie die Konkurrenten am rechten Rand.

TAG24: Welche Ziele hat sich die sächsische Union für die Landtagswahl 2024 gesteckt?

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Dierks: Wir wollen erneut klar stärkste Kraft werden. Wir werden das Jahr 2023 nutzen, um in der Fläche noch präsenter zu sein. Der Fokus ist klar: Wir wollen die 2019 gewonnenen Wahlkreise verteidigen und die 19 Wahlkreise, in denen wir nicht erfolgreich waren, zurückgewinnen.

TAG24: Wie wollen Sie das erreichen?

Dierks: Wir sind 2018 mit einer Führungsmannschaft und einem neuen Stil angetreten, haben Fehler korrigiert und viel auf den Weg gebracht. Wir gehen neue Wege und zeigen, wie wir gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land erreichen und halten wollen - etwa bei der medizinischen Versorgung, bei Bildung oder Mobilität.

"Die Sächsische Union ist der politische Stabilitätsanker"

Alexander Dierks (35, M.) in der CDU-Landesgeschäftsstelle in Dresden im Gespräch mit den TAG24-Redakteuren Thomas Staudt (l.) und Pia Lucchesi.
Alexander Dierks (35, M.) in der CDU-Landesgeschäftsstelle in Dresden im Gespräch mit den TAG24-Redakteuren Thomas Staudt (l.) und Pia Lucchesi.  © Holm Helis

TAG24: Auf dem letzten Parteitag forderte der MP mehr Engagement bei der Mitgliederwerbung - 10.000 Parteimitglieder seien nicht genug. Wo steht die Partei dabei heute?

Dierks: Wir haben circa 10.000 Mitglieder. Eintritte und Austritte halten sich die Waage. Die sächsische Union steht wie alle Parteien vor der Herausforderung des demografischen Wandels. Im kommenden Jahr starten wir eine Kampagne, um noch mehr Menschen für Politik und Verantwortung für Sachsen zu begeistern.

TAG24: Welche Impulse versprechen Sie sich von dem Parteitag?

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Dierks: Wir haben in den letzten Wochen im Hinblick auf die aktuelle Krise Überforderung und Arbeitsverweigerung der Ampel in Berlin erlebt. Was wir jetzt brauchen, ist eine nationale Kraftanstrengung für stabile Energie- und Strompreise. Dazu wird es einen Antrag des Landesvorstands geben, der deutlich macht: Die Sächsische Union ist der politische Stabilitätsanker in dieser schweren Zeit.

"Michael Kretschmer und Hendrik Wüst sind starke Ministerpräsidenten"

Michael Kretschmer (47, 2.v.l.) und Hendrik Wüst (47, 3.v.l.) im Juni auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin.
Michael Kretschmer (47, 2.v.l.) und Hendrik Wüst (47, 3.v.l.) im Juni auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin.  © Michael Kappeler/dpa

TAG24: Der MP musste zuletzt viel Kritik einstecken. Ist mit einer solch umstrittenen Personalie die Landtagswahl zu gewinnen?

Dierks: Michael Kretschmer hat eine klare Haltung und Position. Dafür erhält er große Zustimmung in der Sächsischen Union. Das gilt gleichermaßen für die Sächsinnen und Sachsen.

TAG24: Sie haben als Redner auch den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (47) eingeladen. Soll sich die sächsische CDU von ihm eine Scheibe abschneiden?

Dierks: Michael Kretschmer und Hendrik Wüst sind starke Ministerpräsidenten und prägende Stimmen in der CDU. Mit Optimismus, klarer Haltung und überzeugenden Ideen für die Zukunft des Landes hat Hendrik Wüst die Landtagswahl klar gewonnen. Darüber hinaus teilen Nordrhein-Westfalen und Sachsen einige Herausforderungen, wie den Strukturwandel in den Braunkohlegebieten.

Titelfoto: Holm Helis

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