"Sozialistisch anmutender Plan": Kritik für Jähnigens Heiz-Idee

Dresden - Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (59, Grüne) stellte ihren kommunalen Wärmeplan zur Energiewende in Dresden vor. Der sieht auch vor, dass Gebäudeeigentümer rund 2,26 Milliarden Euro in Heizanlagen investieren sollen, weitere rund 700 Millionen Euro für deren Sanierung benötigt werden. Das Echo ist geteilt.

TZ-Chef Holger Zastrow (56).
TZ-Chef Holger Zastrow (56).  © Eric Münch

Deutliche Kritik kommt von Team Zastrow (TZ). "Erstmals werden die konkreten Folgen für die Dresdner genannt. Diese sollen den sozialistisch anmutenden Plan zum Komplettumbau der Wärmeversorgung nämlich mit bis zu drei Milliarden Euro finanzieren", sagt TZ-Chef Holger Zastrow (56).

"Wir werden diesem Irrsinn im Stadtrat auf keinen Fall zustimmen."

Auch das BSW lehnt den Wärmeplan ab, der den Wohlstand bedrohe, so Fraktionschef Ralf Böhme (52).

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"Frau Jähnigen versucht, die Entwicklungen, welche bereits in der Vergangenheit für erheblich höhere Kosten für die Dresdner gesorgt haben, einfach fortzuschreiben."

Grüne verteidigen den Entwurf von Umweltbürgermeisterin Jähnigen

Der Wärmeplan zeigt, welche Stadtgebiete und Wohngebiete künftig wie beheizt werden sollen.
Der Wärmeplan zeigt, welche Stadtgebiete und Wohngebiete künftig wie beheizt werden sollen.  © STESAD 3DModell
Stadtrat Wolfgang Deppe (70, Grüne).
Stadtrat Wolfgang Deppe (70, Grüne).  © Petra Hornig

Die Grünen verteidigen den Entwurf: "Die durch Bundesgesetz vorgeschriebene kommunale Wärmeplanung stellt sicher, dass Investitionen auf Fakten und Wirtschaftlichkeit beruhen – nicht auf Wunschdenken einzelner", sagt Stadtrat Wolfgang Deppe (70).

"Fernwärme rechnet sich, je höher der CO₂-Preis steigt. Deshalb müssen weitere Stadtgebiete an das Fernwärmenetz angeschlossen werden – weit über die heutigen 50 Prozent hinaus."

Bei der Diskussion zu beachten ist noch, dass laut Jähnigen mindestens 30 Prozent der Investitionen ohnehin entstehen würden, da zahlreiche Heizungssysteme sowie Fenster und Türen aufgrund ihrer Lebenserwartung ohnehin ersetzt werden müssten.

Titelfoto: Montage: Eric Münch, Petra Hornig, STESAD 3DModell

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