Fatales Signal: Kommentar zum vertagten Rettungspaket für die Jugendhilfe
Dresden - Der Stadtrat konnte sich nicht darauf einigen, Gelder für die Kinder- und Jugendhilfe zu beschaffen. Das ist ein fatales Signal! In mehrfacher Hinsicht.
Ohnehin wissen viele Sozialarbeiter bzw. Projektmitarbeiter in Verbänden und Vereinen wegen der Haushaltssperre mit Budgetkürzungen nicht, wie es künftig für ihre Hilfsprojekte weitergehen soll. Manche können sich noch nicht mal ihrer eigenen Stelle sicher sein, müssen ab Januar hoffen und bangen.
Die Folge: Teils suchen sich Betroffene aus Eigenschutz einen anderen Job - und mit ihnen gehen jahrelang aufgebaute Erfahrung und Vertrauen verloren.
Die Misere um die Jugendhilfe, der für 2026 über eine Million Euro fehlen, kommt zusätzlich dazu. Die Gelder waren eigentlich für Jugend-Treffs, Ferienlager und die Arbeit mit jungen Frauen gedacht.
Zwar wirkte die Diskussion im Rat mit dem Hin- und Herwürfeln verschiedener Fördersummen tatsächlich etwas wirr. Dennoch war die Vertagung des Rettungsplans (mit Stimmen von CDU) unnötig, ein Bärendienst für die betroffenen Einrichtungen!
Ärger der Bürger wird so weiter zunehmen
Denen bleibt jetzt nur die Hoffnung, dass die Gelder Anfang des Jahres doch noch freigeschaufelt werden - bis dahin müssen sie mit verkürztem Angebot und/oder Personal öffnen oder eben dichtmachen.
Wohin das führt, kann man im ländlichen Raum längst erleben.
Zwar gibt es in Dresden noch Anlaufstellen. Doch solange die Verwaltung Fahrradbarometer aufstellt, während sie Jugendtreffs sich selbst überlässt, wird der Ärger der Bürger weiter zunehmen.
Da nützt auch die beste Fördergeldtopf-Erklärung nichts mehr.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Eric Münch

