Sorge um Dresdens Flughafen: Jetzt regt sich Widerstand gegen die Zuschüsse

Dresden - Sorge um den Dresdner Flughafen! Für das Jahr 2024 werden für den Airport im Stadtteil Klotzsche zweistellige Millionenverluste befürchtet. Das führt zu Spannungen zwischen zwei Bundesländern.

Dresdens Flughafen rutscht ins Minus: Wie lange wird sich Sachsen-Anhalt an dessen Finanzierung noch beteiligen?
Dresdens Flughafen rutscht ins Minus: Wie lange wird sich Sachsen-Anhalt an dessen Finanzierung noch beteiligen?  © PR

Sachsen und Sachsen-Anhalt sind die mit Abstand größten Gesellschafter der Mitteldeutschen Flughafen AG. Die im Jahr 2000 gegründete MFAG betreibt über ihre Tochterunternehmen die beiden Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden. Doch anders als das Drehkreuz in Nordsachsen ist der Dresdner Airport für Urlauber in Sachsen-Anhalt weit entfernt.

In Magdeburg regt sich deshalb Widerstand: Vertreter mehrerer Parteien von Opposition und Landesregierung erklärten, die Defizite des "Regionalflughafens" im Freistaat so nicht mehr mittragen zu wollen. Rund 20 Millionen Euro musste Sachsen-Anhalt in den vergangenen zehn Jahren dafür draufzahlen.

Hinzukommt, dass Sachsen laut aktuellem Haushaltsentwurf auch für die Jahre 2025/26 wieder 77 Millionen Euro in den Betrieb der kriselnden Flughafen-Gesellschaft stecken möchte.

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"Diese Prioritätensetzung zu Ungunsten anderer wichtiger Bereiche ist wirklich schwierig und kaum vermittelbar", greift der Landtagsabgeordnete Thomas Löser (53, Grüne) die sich zuspitzende Debatte auf.

Landespolitiker Thomas Löser (53, Grüne) möchte den Flughafen für weitere Nutzungsmöglichkeiten öffnen.
Landespolitiker Thomas Löser (53, Grüne) möchte den Flughafen für weitere Nutzungsmöglichkeiten öffnen.  © Thomas Türpe
Eine Lufthansa-Maschine auf dem Rollfeld: Hohe Steuern und Gebühren machen das Fliegen in Deutschland teuer.
Eine Lufthansa-Maschine auf dem Rollfeld: Hohe Steuern und Gebühren machen das Fliegen in Deutschland teuer.  © IMAGO/Dreamstime
CDU-Verkehrspolitiker Andreas Nowak (50) betont: "Flughäfen sind immer volkswirtschaftliche Gesamtinvestitionen."
CDU-Verkehrspolitiker Andreas Nowak (50) betont: "Flughäfen sind immer volkswirtschaftliche Gesamtinvestitionen."  © PR

CDU-Verkehrspolitiker spricht Warnung aus

Wenig los im Terminal: 2024 zählte der Airport rund 882.000 Fluggäste. Das waren 5,1 Prozent weniger als noch 2023.
Wenig los im Terminal: 2024 zählte der Airport rund 882.000 Fluggäste. Das waren 5,1 Prozent weniger als noch 2023.  © Holm Helis

Er fordert nun ein tragfähiges Zukunftskonzept für den Airport. "Wir sollten uns sehr genau anschauen, was am Standort Dresden wirtschaftlich ist und was nicht." Ein Weg aus den Miesen könne sein, attraktive Flächen des Flughafens wieder stärker für Veranstaltungen zu nutzen.

CDU-Verkehrspolitiker Andreas Nowak (50) entgegnete, dass der Airport große Bedeutung für Mittelstand und Tourismus, die Chip-Industrie und insbesondere die Elbe Flugzeugwerke habe.

"Ohne den Flughafen wäre das Geschäftsmodell tot", warnte der Landtagsabgeordnete aus Leipzig.

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Zuvorderst müsse es jetzt darum gehen, die durch die abgewählte Ampel-Regierung verschärfte "Überregulierung und unverhältnismäßige Belastung der Luftfahrt in Deutschland" wieder abzubauen.

Titelfoto: Bildmontage: PR, Thomas Türpe

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