Trotz heftiger Kritik: Hier plant die Stadt das nächste Fahrradbarometer

Dresden - Die digitalen Zählstellen für vorbeifahrende Radler verschafften Dresden einen Eintrag ins Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes. Selbst der Stadtrat untersagte ob knapper Kassen zuletzt das Aufstellen weiterer Fahrradbarometer. Dennoch plant die Verwaltung bereits jetzt die nächsten Geräte ...

Das Display zeigt es: Mehr als 172.000 Radler fuhren seit April an der St. Petersburger Straße (stadteinwärts) entlang.
Das Display zeigt es: Mehr als 172.000 Radler fuhren seit April an der St. Petersburger Straße (stadteinwärts) entlang.  © Petra Hornig

Am Sachsenplatz in der Johannstadt soll eine weitere Zählstelle hinzukommen. Die Planungsleistungen seien abgeschlossen und das Barometer bereits produziert und werde angeliefert, bekräftigte eine Rathaussprecherin gegenüber TAG24. "Der Standort wird deshalb wie geplant umgesetzt."

Im November setzte die CDU im Stadtrat einen Antrag durch, der den weiteren Ausbau der Zählstellen stoppt.

Ursprünglich waren in den Planungen des Geschäftsbereichs von Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne) auch die Lennéstraße, das Stadtforum und die Wilsdruffer Straße als Messorte vorgesehen.

Rathaus will Fahrradzähler am Sachsenplatz

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne) will weitere Fahrradzähler errichten lassen.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne) will weitere Fahrradzähler errichten lassen.  © Holm Helis

Die beiden Fahrradbarometer an der St. Petersburger Straße kosteten insgesamt 90.000 Euro.

Darin enthalten waren sowohl Tiefbauarbeiten als auch Anschaffung, Installation und Inbetriebnahme der Technik. Den größten Teil übernahmen Fördermittel, dennoch musste die Stadt einen Eigenanteil von 35 Prozent zahlen - rund 31.500 Euro aus dem städtischen Haushalt.

Der Bund der Steuerzahler rügte diese Ausgaben als "Projekt mit fragwürdigem Kosten-Nutzen-Verhältnis" und verwies auf deutlich günstigere Alternativen wie unterirdische und für den Straßennutzer unsichtbare Dauerzählstellen.

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Wie teuer genau der Einbau am Sachsenplatz wird und wann dieser erfolgen soll, ließ das Rathaus offen. Die Stadt hatte bei der Vorstellung der Geräte im April erklärt, man wolle das Radverkehrsaufkommen sichtbarer machen.

Zudem seien die Systeme ein "wichtiger Teil des Verkehrszählsystems und damit eine wichtige Grundlage für viele Planungen".

Titelfoto: Montage: Petra Hornig, Holm Helis

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