Wende im Streit um Blaues Wunder: Jetzt kommen doch Radspuren

Dresden - Erneute Wende im Streit ums Blaue Wunder! Nachdem OB Dirk Hilbert (51, FDP) vergangene Woche die Umsetzung des geplanten Verkehrsversuchs auf der Brücke gestoppt hatte, sollen die Radspuren für die Elbquerung jetzt doch kommen.

OB Dirk Hilbert (51, FDP).
OB Dirk Hilbert (51, FDP).  © Thomas Türpe

Das verkündete Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) am Mittag auf X (ehemals Twitter).

"Der Verkehrsversuch am Blauen Wunder wird durchgeführt! OB Hilbert und ich sind sich einig, dass die Situation für Radfahrende um das Blaue Wunder verbessert werden muss. Ein Verkehrsversuch kann hier Klarheit über den richtigen Weg geben", so Kühn.

Sofern es die Witterungsverhältnisse zulassen, sollen die Markierungen am 15. Oktober aufgebracht werden.

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Dann soll es neben der jeweiligen Fahrspur für Autos (in beide Richtungen einspurig) auf der Brücke Radspuren geben. Am Schillerplatz wird die mittlere der bisherigen drei Auto-Fahrspuren den Radlern vorbehalten.

Das Projekt ist umstritten. So hatten etwa CDU und FDP scharfe Kritik geübt, da Busse der DVB und Autos bis zu zwölf Minuten länger brauchen sollen.

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) kündigte an, dass ab Oktober die Markierungen angebracht werden sollen.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) kündigte an, dass ab Oktober die Markierungen angebracht werden sollen.  © Christian Juppe

FDP-Stadtrat Holger Zastrow entsetzt

Das Blaue Wunder erlebt wohl gerade sein blaues Wunder, so oft wie sich die Nachrichten gerade ändern.
Das Blaue Wunder erlebt wohl gerade sein blaues Wunder, so oft wie sich die Nachrichten gerade ändern.  © Ove Landgraf

Zudem sei der Stadtrat entgegen einem früheren Beschluss überrumpelt worden.

Hilbert teilte mit: "Sollte sich herausstellen, dass der ÖPNV unverhältnismäßig benachteiligt wird, muss man den Versuch auch wieder abbrechen."

Außerdem soll Kühn den Stadtbezirksbeirat Blasewitz sowie die Räte noch ausführlich informieren.

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FDP-Stadtrat Holger Zastrow (54): "Ich bin entsetzt. Nicht zu fassen, was die Verwaltung hier insgesamt abzieht. Das ist Politik gegen die Mehrheit der Dresdner."

Erfreut äußerte sich hingegen die SPD.

"Endlich hat diese Hängepartie ein Ende. Es bleibt schleierhaft, warum Baubürgermeister und Oberbürgermeister diese Frage öffentlich klären mussten. Der Verkehrsversuch ist eine große Chance für den Radverkehr im Dresdner Osten. Bisher ist das Blaue Wunder für den Radverkehr eine Zumutung", so Stadtrat Stefan Engel (31).

Auch Dresdens Grüne begrüßten die Entscheidung.

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf, Thomas Türpe

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