Dresden - Nach jahrelanger Debatte und Planung beginnt 2026 der grundhafte Ausbau der Königsbrücker Straße (90 Millionen Euro). Lokalpolitiker von Grünen und SPD wollen die Gelegenheit nutzen, um aus der Straße eine "neue Mitte" für die Neustadt zu formen.
Noch ist der Name "Eschenplatz" lediglich ein Arbeitstitel. Doch schon bald könnte aus der Idee Realität werden: Der Parkraum zwischen Louisen- und Katharinenstraße gilt vielen heute als farblose Abstellfläche für Autos.
SPD-Stadtbezirksbeirat Christian Demuth (53) sieht in diesem "Filetstück" jedoch mehr. "Straßenführung und Anordnung der Radwege für die neue Königsbrücker Straße sind zwar festgelegt. Nun aber geht es um Detailfragen - darum, wie wir für Anwohner und Neustadt-Besucher Sitzgelegenheiten schaffen können."
Demuth weiter: "Es geht um die passende Begrünung und Beleuchtung, also um Aufenthaltsqualität, aber auch um Gastronomie und Kultur."
Er möchte die neue Straße nicht als reine Durchgangstrasse verstanden wissen, formuliert eine klare Vision: "Wir wollen die Neustadt größer denken - über das Quartier um die Alaunstraße und die 'Schiefe Ecke' hinaus."
SPD-Mann plädiert für dauerhafte Tempo-30-Begrenzung im südlichen Teil
Ob der Verkehr (derzeit etwa 12.000 Autos/Tag) dabei nicht stören wird? "Am Champs-Élysées in Paris sitzen die Leute doch auch in den Cafés", entgegnet Demuth.
Eine dauerhafte Begrenzung auf Tempo 30 für die südliche Königsbrücker Straße hält er dennoch für sinnvoll. Auch gen Norden sieht er weiteres Entwicklungspotenzial.
Um dieses auszuschöpfen, brachten Demuth und sein Kollege Norbert Rogge (53, Grüne) nun einen Antrag im Stadtbezirksbeirat ein.
Dieser sieht vor, OB Dirk Hilbert (54, FDP) zeitnah mit der Durchführung von Bürgerbeteiligungsformaten zu beauftragen, die solche Gestaltungsfragen in den Fokus rücken sollen.