Prinzessin Elmira und Prinz Albert wieder vereint: Frau des letzten Königsenkels in Dresden beigesetzt

Dresden - Das Wettiner Königshaus trauert mit weißen Lilien. Am Dienstag wurde Prinzessin Elmira Carlen von Sachsen auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden-Friedrichstadt beigesetzt.

Der Trauerzug schließt sich dem Sarg von Prinzessin Elmira von Sachsen an.
Der Trauerzug schließt sich dem Sarg von Prinzessin Elmira von Sachsen an.  © Norbert Neumann

Die Herzogin zu Sachsen war die Gattin von Albert Prinz von Sachsen (†2012), dem jüngsten Enkel vom letzten Sachsenkönig August III. (1865-1932). Sie war am 14. Juni in einer Münchner Klink im Alter von 91 Jahren verstorben.

Die Prinzen Daniel (47), Arne (45) und Nils (43) von Sachsen begleiteten mit rund 60 Familienangehörigen, Freunden, Vertretern des Ritterordens Heinrich III. und Anhängern der Monarchie Elmira von Sachsen auf ihrem letzten Weg.

Die Protestantin fand ihre Ruhe in der Gruft ihres katholischen Gatten, Albert Prinz von Sachsen (†77), direkt neben dem berühmten Komponisten Carl Maria von Weber. "Keiner der beiden Eheleute ist konvertiert", erklärt Daniel von Sachsen.

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Andacht und tröstende Worte wurden vom Pfarrer der evangelischen Kreuzkirche, Holger Milkau (60), gesprochen.

In der Kapelle aufgebahrt: der Sarg von Elmira von Sachsen, daneben ein Porträt der Prinzessin, weiße und rote Blumenbouquets.
In der Kapelle aufgebahrt: der Sarg von Elmira von Sachsen, daneben ein Porträt der Prinzessin, weiße und rote Blumenbouquets.  © Norbert Neumann
Der Sarg ist mit weißen Lilien, weiß-grünem Band und dem Wettiner Wappen geschmückt.
Der Sarg ist mit weißen Lilien, weiß-grünem Band und dem Wettiner Wappen geschmückt.  © Norbert Neumann
Das königliche Paar: Albert Prinz von Sachsen und seine Gemahlin Elmira im Jahr 2004.
Das königliche Paar: Albert Prinz von Sachsen und seine Gemahlin Elmira im Jahr 2004.  © dpa/Matthias Hiekel

Wettiner gerieten in die Kritik

Elmiras Gatte, der als Historiker und Autor arbeitete, war schon vor zehn Jahren verstorben. Nach der Wende hatte er sich vorwiegend um Restitutionsforderungen seiner Familie in Sachsen gekümmert. Die Wettiner gerieten dabei in die Kritik, als sie kostbare Porzellane umgehend nach deren Erhalt veräußerten.

Prinzessin Elmira stand ihrem Mann bei seinen Forschungen und der Arbeit in der Studiengruppe für sächsische Geschichte und Kultur zur Seite. Sie trat selbst bei gesellschaftlichen Anlässen in Erscheinung. Dabei war Elmira keineswegs von Geburt an adelig. Die Tochter eines Lodzer Kaufmannes heiratete erst 1980 "ihren Prinzen" - mit immerhin schon 50 Jahren! Die Ehe des Paares blieb kinderlos.

Prinzessin Elmiras Tod ist der zweite Verlust, den das Wettiner Königshaus in diesem Jahr beklagen muss. Erst Ende März war Prinz Rüdiger von Sachsen (†68) an einem Herzinfarkt an seinem Wohnsitz in Weinböhla verstorben.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann (2)

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